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Vorsicht vor gefährlichem Erreger

Bad Königshofen

Vorsicht vor gefährlichem Erreger

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    Informationen rund um die Ferkelerzeugung gab es bei einer Versammlung in Manau.
    Informationen rund um die Ferkelerzeugung gab es bei einer Versammlung in Manau. Foto: FOTO PRIVAT

    Eingangs referierte der praktizierende Tierarzt Dr. Stefan Wesselmann über eine der mittlerweile bedeutendsten Schweinekrankheiten, die chronische Form der Ileitis, PIA (Porzine Intestinale Adenomatose). Diese Krankheit ist eine Dünndarmentzündung, hervorgerufen durch einen Erreger, der sich in die Dünndarmschleimhaut einnistet und an dem in seiner akuten Form bis zu 50 Prozent der Tiere sterben.

    Krankheiten lauern überall

    Aber, so der Referent im Auftrag der Firma Boehringer Ingelheim, auch die chronische oder subklinische Form richten Schäden durch so genannte Kümmerschweine an.

    Die Krankheit PIA kann nach dem Absetzen bis in die Endmast auftreten, ist schwer erkenn- und leicht verwechselbar, deshalb sollte sie durch Blut- oder Kotproben diagnostiziert werden. Gegen PIA wirken vorbeugend Impfung beziehungsweise bei Ausbruch der Einsatz von Antibiotika, informierte der Referent. Allerdings seien die Erreger leicht bekämpfbar: Sie überleben bei Raumtemperatur nur zwei Wochen und sind empfindlich gegen Chor und Desinfektionsmittel.

    Neues aus dem Bundeshybridzuchtprogramm erläuterte Dr. Dirk Hesse. Er stellte Leistungen zweier Zuchtlinien vor, bei denen neben dem hohen Anteil an Muskelfleisch auch auf Fruchtbarkeit und Langlebigkeit Wert gelegt wird.

    Salmonellen-Monitoring

    Dr. Gerhard Stößel vom Tiergesundheitsdienst Unterfranken (TGD) erläuterte das seit zehn Jahren bayernweit durchgeführte Salmonellen-Monitoring. Hierbei handele es sich um einen Test des Schlachtkörper-Fleischsafts, der jedoch keine Erkrankung sondern den Kontakt des Tieres mit dem Erreger nachweist. Erfreulicherweise hätte es bei nur etwa einem Prozent der Betriebe Handlungsbedarf gegeben und diese hätten das Problem schnell in den Griff bekommen, so Dr. Stößel. Bereits die Nagerbekämpfung oder ein Absenken des Futter-pH-Werts könnten helfen. Infos gebe es beim TGD.

    Über die Gesellschafterzusammensetzung bei der Frankenferkel Vermarktungsgesellschaft (FFV) informierte der neue Geschäftsführer Peter Bohne: "Da sich im vergangenen Jahr die Südfleisch GmbH, die 40 Prozent der Gesellschaft getragen habe, aus der FFV zurückgezogen habe, hätten sich die Südferkel Erzeugergemeinschaft und die Erzeugergemeinschaft Ringferkel jeweils 20 Prozent der freigewordenen Anteile geteilt." Die Gesamtkapitaleinlage betrage 50 000 Euro.

    Bezüglich der Vermarktung könne der relativ "neue" Geschäftsführer sagen, dass die Preise im vergangenen Jahr sowohl für 28-Kilo-Ferkel als auch für Babyferkel leicht über dem Zehnjahresdurchschnitt gelegen haben.

    30 Wochen Preisverfall

    Allerdings hätten die Ferkelerzeuger im Jahre 2005 auch einen Preisverfall über 30 Wochen hinweg hinnehmen müssen. Insgesamt hätte die FFV 278 000 Ferkel vermarktet. Das sei sein Minus von acht Prozent im Vergleich zu 2004. Sinkende Zahlen habe die Gesellschaft auch bei der Sauen- und Eberzahl registriert: 786 Tiere im Jahre 2005 gegenüber 828 Tieren in 2004.

    Außerdem machte Bohne darauf aufmerksam, dass künftig die Fahrer der Transporte ein so genanntes Einstallungsprotokoll für Ferkel erstellen werden. Aufgenommen werden unter anderem die Temperatur, die Sauberkeit und die Beschaffenheit der Ferkel-Liegeplätze.

    Thomas Bachmann, R&V-Versicherungen, stellte die Möglichkeit vor, den Betrieb mit einer so genannten "Ertragsschadenversicherung" zu versichern. Versichert seien beispielsweise Ertragsausfälle bei anzeigenpflichtigen Seuchen, Tierverluste durch Unfälle oder übertragbare Krankheiten. Und schließlich erinnerte Martin Fries vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Würzburg die Betriebsleiter, die am Programm QS teilnehmen, daran, dass sie Futter nur von QS-Betrieben zukaufen dürfen. Der ausschlaggebende Faktor in der Produktionskostenrechnung sei immer noch die Zahl der verkauften Ferkel. Außerdem, so Fries, sei es ungünstig, verschiedene Sauenrassen im Betrieb zu halten, weil es so nicht möglich sei, gleichmäßige, homogene Gruppen zu verkaufen.

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