Das Armutsviertel Area 23 in Lilongwe (Hauptstadt von Malawi) benötigt Hilfe. Malawi ist ein kinderreiches Land mit hoher Aids-Rate. Daher gibt es viele Waisenkinder.
Ohne Bildung und Beruf droht ein Leben in Armut. Der Verein „Kids for Kids in Africa e. V.“ nimmt sich seit Jahren Betroffenen an.
Rückschau auf 2015 hielt der gemeinnützige Zusammenschluss im Medienraum der Franken-Therme. Vereinsvorsitzende Nina Eggerath, eine Bad Königshöferin, und ihre Stellvertreterin Katrin Kramer aus Leipzig erläuterten vor Mitgliedern die Aktivitäten. Entwicklungshelferin Eggerath berichtete von 48 Mitgliedern. Gegenüber Mai letzten Jahres wurden 33 hinzugewonnen. Das sei möglich geworden durch engagierte Mitglieder, die neue Unterstützer warben.
Bemerkenswert sei, dass es immer wieder großzügige Sponsoren gebe. So hat eine Service- und Dienstleistungsfirma in Leipzig 500 Euro gespendet, so Katrin Kramer im Rechenschaftsbericht.
Nach dem Erläutern der Jahresabrechnung wurde im Kassenprüfbericht von Gabriele Kramer (Leipzig) bestätigt, dass alle Belege, Kontoauszüge samt Sparbuch zur Einsichtnahme vorlagen und die Unterlagen und Einträge chronologisch geordnet sind. Daher wurde der Vorstand auf Antrag einstimmig von den Mitgliedern entlastet. Alles wird teurer, auch die Studiengebühren in Malawi, berichtete Katrin Kramer. Schulisch gefördert werden derzeit zwölf begabte Kinder. Nina Eggerath berichtete, dass 400 Euro pro Kind und Jahr vom Verein für die Bildung ausgegeben werden. Auf dem Förderprogramm standen aber auch schon 22 Kinder. Doch das Motto für Bildungsmaßnamen lautet jetzt „Für Wenige mehr tun“. Den beiden Vorsitzenden geht es um „nachhaltige Bildung“, um die buchstäblich von der Straße geholten Kinder möglichst in weiterführende Colleges zu führen und bis zum Abschluss zu begleiten.
Nina Eggerath möchte Februar/März nächsten Jahres für drei Wochen Malawi erneut besuchen und sich vor Ort ein Bild über die Kinder machen. Teilweise will die Entwicklungshelferin das Schulprogramm begleiten, aber auch Spenden übergeben. Aufbrechen wird sie gemeinsam mit ihrer ältesten Tochter und Gabriele Kramer.
Wichtigster Mann in Malawi ist Clement Manjaalera, der darauf achtet, dass die Spenden gerecht verteilt werden. Der Manager wurde in Malawi geboren, kennt sich im Land aus und weiß, wie die Dinge laufen. Auf ihn vor Ort kann der Verein nicht verzichten.
In Bad Königshofen gewann „Kids for Kinds in Africa“ mit Norbert Gernert einen neuen aktiven Mitstreiter. Als Mitglied war er letztes Jahr im Rahmen einer Reise nach Tansania am Malawi-See vorbeigekommen, um an einen Pfarrer und Lehrer, wie er am Rande der Mitgliederversammlung berichtete, Laptops, Handys und einen Stoß Visitenkarten des Vereins zu übergeben, mit dem Auftrag, sie an Manager Clement Manjaalera in Lilongwe weiterzuleiten. Gernert hat dabei die Armut und Not in Malawi gesehen, die nach seiner Einschätzung noch größer ist als in Tansania.
„Tue Gutes und sprich darüber“, so die neue Maxime der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, kündigte Katrin Kramer an. So ist daran gedacht, Chips für Einkaufwagen, Afrika-Marmelade, Kalender oder Memoryspiele mit Vereinsemblem gegen kleine Spenden anzubieten. Angeschafft wurden neue T-Shirts mit dem Vereinslogo. Die Shirts signalisieren, dass der Verein zur Fortsetzung seiner Hilfsaktionen für Malawi weiterhin auf Spenden angewiesen ist.
Nina Eggerath, Mutter dreier Kinder, wohnt mit ihrer Familie inzwischen in Hofstetten am Ammersee und steuert von dort gemeinsam mit Tierärztin Katrin Kramer die Hilfsorganisation. Der Verein wird aber weiterhin seinen Sitz in Bad Königshofen haben.
Der gemeinnützige Verein „Kids for Kids in Africa e.V.“ hat mit „all4africa“, dessen Vorsitzende sich vor Gericht zu verantworten hatte, nichts zu tun, betonen die beiden Vorsitzenden Nina Eggerath und Katrin Kramer. Zudem machen sie auf Nachfrage dieser Zeitung deutlich, dass das Verfahren gegen „all4africa“ bislang keine spürbaren Auswirkungen auf die eigenen Spendeneinnahmen gehabt habe.
Vereinsmitglieder wie der Bad Königshöfer Norbert Gernert stellten auf Nachfrage dieser Redaktion fest, dass vor Ort dennoch Aufklärungsarbeit geleistet werden sollte, damit „Kids for Kids“ nicht mit „all4africa“ verwechselt wird.