Das Wetter konnte nicht besser sein, das Interesse war enorm: Bei der Waldexkursion der Lebenhaner am vergangenen Samstag wurden für die Vorbereitungsarbeiten zur Anordnung einer Waldflurbereinigung in Lebenhan mögliche Wegetrassen erkundet und beraten. Darüber hinaus konnte viel Wissenswertes über Waldumbau in Erfahrung gebracht werden.
Eingeladen zu der Veranstaltung hatten die Vertreter des Amtes für ländliche Entwicklung, Würzburg mit Joachim Mair, Bernd Günzelmann und Frank Stöhling. Der örtliche Ansprechpartner für die Waldflurbereinigung, Bernhard Rösch, begrüßte und freute sich neben dem großen Interesse der Waldeigentümer auch über die Teilnahme von 1. Bürgermeister Michael Werner und dem zuständigen Revierförster Andreas Henig.
Forstoberrat Bernd Günzelmann führte den Waldgang. Er hatte im Ostteil des Lebenhaner Waldes eine mögliche Trasse für einen neuen Haupterschließungsweg mit mehreren Varianten im Vorfeld erkundet. Seine Vorschläge hatte er in einem Plan zu Papier gebracht, welcher jedem Teilnehmer ausgehändigt wurde. Bernd Günzelmann und Joachim Mair betonten, dass die Überlegungen als Diskussionsgrundlage zu verstehen seien. Maßgebend sei am Ende die Entscheidung der späteren Vorstandschaft mit den örtlichen Vertretern.
Alternative Trassenführungen
Der Haupttrassenvorschlag wurde abgelaufen. Er beginnt am Rödleser Weg am Rögerberg und führt in östlicher und nordöstlicher Richtung durch das Waldgebiet Geißenstrich bis zur "Hohe Straße". Als markanten Punkt quert der Trassenvorschlag den sogenannten Gänsgraben, eine gelegentlich wasserführende Runze. Hier wird Joachim Mair eine Vorabstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde veranlassen. Die Alternativen sehen eine eigene Erschließung des Rögerbergs mit zwei Anschlüssen an den Rödleser Weg und eine Einbeziehung des "Eselsweges", sowie eine Erschließung des Bereiches "Geißenstrich" von der "Hohe Straße" aus vor.
Die Äußerungen der Waldeigentümer deuteten darauf hin, dass man den Haupterschließungsweg im Geißenstrich noch weiter von der "Hohe Straße" weg in südlicher Richtung verlagert haben möchte, um insbesondere die Waldabteilung "Unterm Reyersbacher Weg" besser anzubinden. Bernd Günzelmann erläuterte seine Gedanken zu seinen Vorschlägen, wonach man bei einer Verlagerung in südlicher Richtung in teils sehr bewegtes Gelände gerate, wo durchaus größere Böschungen beim Wegebau entstehen könnten.
Auch die Anbindung an einen vorhandenen Erschließungsweg der Gemeinde Wollbach im Gemarkungsgrenzbereich kam ins Gespräch. Durchaus Gefallen hatte eine Reihe von Teilnehmern auch an den alternativen Trassenvorschlägen. Die Fachleute der Flurbereinigung baten die Teilnehmer, sich weitere Gedanken über die Vorschläge zu machen.

Neuaufbau nicht vernachlässigen
Neben den Erschließungsüberlegungen konnten die Teilnehmer auch einiges Wissenswertes über Waldwirtschaft und den anstehenden Waldumbau erfahren. Dabei griff Bernd Günzelmann immer wieder vorhandene Beispiele oder gegebenen Baumbestand auf, um seine Ausführungen über Witterungseinflüsse, Licht und Bestandsregulierung zu erläutern. Ausdrücklich wurde empfohlen, notwendigen Waldneuaufbau trotz anstehender Flurbereinigung nicht zu vernachlässigen, zumal ein neuangelegter Bestand zu höherer Waldbewertung führt.
Josef Rieken als Verwalter des sogenannten "Fischerwaldes" zeigte am Rödleser Weg seine Versuchspflanzung auf einer frischen Kahlstelle auf, wo er Eichen, Buchen, Nussbäume, Douglasien, Küstentanne, Flatterulme und weitere Arten gepflanzt hat. Andreas Henig sah die Wertigkeit neuen Waldaufbaues in der Reihenfolge Naturverjüngung, Säen und Pflanzen. Jede Situation müsse jedoch einzeln bewertet werden. Die Meinungen über den Einsatz von Zäunen oder Drahtkorbschutz waren geteilt. Jagdpächter Thorsten Pfister wies auf den hohen Pflegebedarf der Zäune und die von Ihnen ausgehenden Gefahren für das Wild hin.
Nächster Termin steht schon fest
Die Resonanz des Waldbegangs war insgesamt sehr positiv. Die Teilnehmer konnten am Ende nochmals ihre Gedanken austauschen. Die nächste Waldbegehung kündigte Bernd Günzelmann für Samstag, 13. April, um 9 Uhr an. Dabei wird es um die Erschließung der westlichen Abteilungen des Lebenhaner Waldes gehen. Bei Bedarf wird in nächster Zeit auch eine Versammlung zur weiteren Aufklärungsarbeit stattfinden. Weitere Informationen an die Waldeigentümer werden künftig ausschließlich über E-Mail und öffentliche Bekanntmachung laufen.
