Seit fünf Jahren läuft die Waldflurbereinigung in Teilen der Gemarkungen von Braidbach, Rödles und Wechterswinkel. Wann sie abgeschlossen sein wird, steht aktuell noch in den Sternen. Jedoch sollen Ende November die am Flurbereinigungsverfahren Beteiligten detailliert über den Verfahrensstand und die nächsten Schritte informiert werden. Bürgermeister Tobias Seufert freut sich mit allen Verantwortlichen und Beteiligten, dass es vorangeht.
Seitdem das sogenannte "Flurneuordnungsverfahren Rödles 4", so die offizielle Bezeichnung beim federführenden Amt für Ländliche Entwicklung(ALE) Unterfranken in Würzburg, Ende 2016 eingeleitet worden ist, wurde aber schon fleißig hinter den Kulissen, aber auch vor Ort gearbeitet. Und dass so ein Waldflurbereinigungsverfahren nicht einfach in wenigen Monaten abgewickelt werden kann, war allen schon damals bewusst gewesen. Immerhin sind 312 Hektar der insgesamt 398 Hektar Waldfläche in privater Hand. Sage und schreibe 2200 Flurstücke gehören 340 Eigentümern, wobei eine starke Besitzzersplitterung, Verzahnungen zwischen den einzelnen Gemarkungen und ungünstige Flurstücksformen (lange schmale, sogenannte "Handtuchgrundstücke") die Arbeit zusätzlich erschweren. So beträgt die durchschnittliche Flurstücksgröße gerade einmal 500 bis 1000 Quadratmeter. Im Schnitt nennt ein Alleineigentümer ca. 0,5 Hektar – verteilt auf fünf Flurstücke – sein Eigen.
Einen stabilen Mischwald aufbauen
Mit Hilfe der Waldflurbereinigung soll diese Besitzstruktur durch Zusammenlegung von Flurstücken verbessert werden, wobei die Teilnehmergemeinschaft Kleinstbesitzstände aufkauft. Außerdem will man die Flurstücke durch Wegebau "bedarfsgerecht erschließen" und in Zeiten des Klimawandels mithelfen, einen stabilen Mischwald aufzubauen. Inzwischen ist der Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen, wie Wegenetz, Gräben und landschaftspflegerische Anlagen, in den vergangenen Jahren erarbeitet, vorgestellt, diskutiert, schließlich vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft aufgestellt und vom ALE Unterfranken im Mai 2020 genehmigt worden.
Wie der Vorsitzende des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft, Baudirektor Joachim Mair, mitgeteilt hat, läuft seit Anfang April der Ausbau der neuen Schotterwege, die im Bereich der Gemarkung Braidbach auch schon weitgehend fertiggestellt sind. Gut voran geht der Ausbau ebenfalls im Bereich Rödles. Für das kommende Jahr ist die Wertermittlung der Böden und der Holzbestände geplant. Wahrscheinlich werden mit dieser Aufgabe zwei forstwirtschaftliche Sachverständige beauftragt werden.
Öffentliche Versammlung geplant
Die Ergebnisse dieser Wertermittlung sind zusammen mit den Angaben aus dem Grundbuch und dem Katasternachweis später dann Grundlage für die Bemessung der Landabfindung. Voraussichtlich Ende 2022/ Anfang 2023 werden die Resultate dann den betroffenen Grundstückseigentümern in einer Teilnehmerversammlung oder auf eine andere Art und Weise erläutert werden. Außerdem sollen im Spätherbst die Abmarkungs- und Vermessungsarbeiten an den neu gebauten Wegen beginnen.
Geplant ist, am Dienstag, 30. November, um 19 Uhr eine öffentliche Teilnehmerversammlung in der Bastheimer Besengau-Scheuer anzuberaumen. Einladung und öffentliche Bekanntmachung werden über die Gemeinde Bastheim erfolgen.