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Merkershausen: Walnussbaum und BBV sollen wachsen und Früchte tragen

Merkershausen

Walnussbaum und BBV sollen wachsen und Früchte tragen

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    Baumpflanzaktion anlässlich der Eröffnung des Festjahres "75 Jahre BBV": Gutes Wachstum wünschten dem Walnussbaum die Vorstandsmitglieder des BBV-Kreisverbands gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann (Zweiter von rechts), Bürgermeister Thomas Helbling (Dritter von rechts), Kreisbäuerin Margit Ziegler (Zweite von links) und Kreisobmann Mathias Klöffel (Dritter von links).
    Baumpflanzaktion anlässlich der Eröffnung des Festjahres "75 Jahre BBV": Gutes Wachstum wünschten dem Walnussbaum die Vorstandsmitglieder des BBV-Kreisverbands gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann (Zweiter von rechts), Bürgermeister Thomas Helbling (Dritter von rechts), Kreisbäuerin Margit Ziegler (Zweite von links) und Kreisobmann Mathias Klöffel (Dritter von links). Foto: Regina Vossenkaul

    In Merkershausen, wo in diesem Jahr die erste urkundliche Erwähnung vor 1225 Jahren gefeiert wird, bot es sich für Kreisbäuerin Margit Ziegler und Kreisobmann Mathias Klöffel an, auch in das BBV-Festjahr mit dem Pflanzen eines Walnuss-Baumes zu starten.  Am Rad- und Wanderweg zwischen Merkershausen und Bad Königshofen steht der Baum, davor wurde ein Findling aufgestellt, auf dem eine Plakette angebracht wird. Die Baumpatenschaft haben die zukünftigen Landwirte Lena Ziegler und Leander Bieber übernommen.

    "Zum Frieren darf auf keinen Fall der Hunger kommen"

    In der Scheune von Frank Schneider wurden die Gäste musikalisch begrüßt von der Nachwuchskapelle des Musikvereins Merkershausen. Mathias Klöffel erinnerte in seiner Ansprache an das Jahr 1945, als sich die Interessensvertretung der Bauern nach der Auflösung der Zwangsorganisation im "Reichsnährstand" der Nazizeit neu gründete. 22 Gründungsmitglieder trafen sich im Sitzungssaal des Amtes für Ernährung und Landwirtschaft in München und riefen die freie, parteipolitisch unabhängige Bauernorganisation ins Leben. Gemeinschaftshilfe und der Raiffeisen-Gedanke sollten hochgehalten werden. In einer Proklamation hieß es: "Für die Sicherung der Volksernährung muss alles geschehen. Ein harter Winter steht bevor. Zum Frieren darf unter keinen Umständen der Hunger kommen."  

    "Heute sind wir satt, aber zur Nahrungsmittelproduktion sind weitere Themenbereiche wie Arten- und Klimaschutz dazugekommen", sagte Klöffel. Allerdings sinke die regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln, beispielsweise hätten in den letzten 10 Jahren in Unterfranken 50 Prozent der Ferkelerzeugerbetriebe ihre Stalltüren für immer geschlossen. Die Gesellschaft brauche im Zeitalter der Steingärten wieder ein Gefühl für die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft, so Klöffel. Dazu sei beiderseitige Wertschätzung zwingend notwendig. 75 Jahre BBV sei eine Erfolgsgeschichte, so Klöffel, man kämpfe gemeinsam für die Zukunft des Bauernstandes. Der BBV soll weiterhin gute Früchte tragen, ebenso wie der gepflanzte Walnussbaum, wünschte der Kreisobmann.

    "Hamsterfahrten" aufs Land

    Landrat Habermann erinnerte an die schwierige Nachkriegszeit, in der besonders in den Städten Hungersnot herrschte und viele Menschen zu "Hamsterfahrten" aufs Land fuhren. Eine Million Flüchtlinge und Vertriebene kamen zur Bevölkerung in Bayern hinzu. Heute produziere man für einen Weltmarkt, auf dem eigentlich alle unter gleichen, fairen Bedingungen arbeiten sollten, was nicht der Fall ist. "Wir leben zum Glück auf dem Land und können die regionalen Ressourcen nutzen", so Habermann. Wenn die Beziehung zur örtlichen Landwirtschaft wachse, werde auch die Wertschätzung größer. Er wünschte allen Bauern ein schönes Festjahr und den Baumpaten, dass sie irgendwann mit ihren Enkeln an dem Baum vorbeilaufen und sich an diesen Tag erinnern.

    In passender Kulisse begleitete das Nachwuchsorchester des Musikvereins Merkershausen die offizielle Eröffnung des Jubiläumsjahres des BBV.
    In passender Kulisse begleitete das Nachwuchsorchester des Musikvereins Merkershausen die offizielle Eröffnung des Jubiläumsjahres des BBV. Foto: Regina Vossenkaul

    Bürgermeister Helbling betonte, dass die Stadt gern den Platz für den Baum bereitgestellt habe, der Bauhof half beim Pflanzen. Vor 75 Jahren haben die Bauern vorausschauend ihre Kräfte gebündelt und die wichtige Interessensvertretung gegründet. Er selbst habe viele schöne Ferientage auf einem kleinen Bauernhof verbracht und sei auch durch Stadträtin Margit Ziegler auf die Probleme der Bauern aufmerksam geworden. Neue Betätigungsfelder wurden erschlossen durch die erneuerbaren Energien und durch Projekte wie "Boden:ständig". Den Azubis wünschte er gute Erfahrungen im Landwirtschaftsberuf.

    Heute wie im Jahr 1945 gelte es, neue Aufgaben mit Hilfe der eigenen Stärken zu bewältigen und offen zu sein für Veränderungen, sagte Margit Ziegler. Sie sei gespannt, wie sich der BBV in den nächsten 25 Jahren entwickelt. Der Verband müsse, genauso wie der Baum, gepflegt werden. Im Verlauf des Jahres wird es mehrere Veranstaltungen geben, zu denen der BBV einlädt.

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