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Was Weihnachten in der modernen Welt bedeutet

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Was Weihnachten in der modernen Welt bedeutet

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    Weihnachtskonzert unter dem Motto "Ruhe, bitte Ruhe" im Orgelbaumuseum Ostheim: Museumsleiterin Sigruth
Strobel an der Manderscheidt-Orgel von 1646.
    Weihnachtskonzert unter dem Motto "Ruhe, bitte Ruhe" im Orgelbaumuseum Ostheim: Museumsleiterin Sigruth Strobel an der Manderscheidt-Orgel von 1646. Foto: FOTO INES LABER

    Dieser Besucheransturm erklärt sich aus einer reizvollen Mischung zwischen Musik und Text, die das Konzert prägte. Drei Stile hatte dazu die Leiterin des Orgelbaumuseums kombiniert: Die Weihnachtsgeschichten, die sie vortrug, stammten aus dem 21. Jahrhundert, die Pastorales aus dem 18., und das Kleid von Sigruth Strobel, das ein vielfaches "Ah" und Oh" auslöste, war passend zum Raum im Renaissance-Stil gehalten.

    Die Geschichten handelten allesamt von der Bedeutung Weihnachtens in der modernen Welt - besonders deutlich wurde das in "Immer noch kein Platz" von Christoph Zehndner. Da schlägt sich nämlich ein Aufnahmeleiter, der eine Weihnachtsszene im Stall zu Bethlehem inszenieren soll, mit den absurdesten Anforderungen an politischer Korrektheit und Product Placement herum. Als dann noch, auf Verlangen des Sponsors, der Weihnachtsmann samt Colaflasche ins Bild integriert werden muss, wird die Krippe samt Jesuskind kurzerhand hinter die Kulisse geschoben: Kein Platz für ihn, heute so wenig wie vor 2000 Jahren.

    Solche schwarzhumorigen Betrachtungen mündeten indessen bald wieder in weihnachtliche Besinnlichkeit, und auch die idyllisch-beschaulichen Pastorales, zum Beispiel von Johann Sebastian Bach oder Francesco Manfredini, trugen ihren Teil zur Weihnachtsstimmung bei. Gespielt wurden sie von Sigruth Strobel im Stehen an einer Positiv-Orgel von 1646 - einer kleinen beweglichen Orgel, wie sie in Schlössern üblich waren; und am Ende gab es viel verdienten Beifall für einen ausdrucksstarken Vortrag in Wort und Klang.

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