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BAD KÖNIGSHOFEN: Was wird aus dem ehemaligen Brauereigelände?

BAD KÖNIGSHOFEN

Was wird aus dem ehemaligen Brauereigelände?

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    Deutlich zu sehen ist die Brauerei-Ruine rechts der Bamberger Straße. Investor Bernd Zehner möchte auf dem Gelände Märkte und Wohnungen bauen, eine Bürgerinitiative will das mit einem Bürgerbegehren verhindern.
    Deutlich zu sehen ist die Brauerei-Ruine rechts der Bamberger Straße. Investor Bernd Zehner möchte auf dem Gelände Märkte und Wohnungen bauen, eine Bürgerinitiative will das mit einem Bürgerbegehren verhindern. Foto: Foto: Georg Leupold

    Die mit dem Bürgerbegehren gegen den Abriss der Sandsteingebäude auf dem Krankenhausareal einhergehenden Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern haben das zweite Bürgerbegehren bislang in den Hintergrund rücken lassen. Darin wendet sich die Bürgerinitiative gegen die Ausweisung eines Sondergebiets mit großflächigem Einzelhandel auf dem ehemaligen Gelände der Büttnerbrauerei. Mit der Abgabe der Unterschriftslisten im Rathaus ist das Thema aber wieder in den Focus gerückt.

    Alle Unterschriften auf den Listen sind zwar noch nicht ausgezählt, wie Elisa Sperl erklärt, aber schon jetzt ist klar, dass das notwendige Quorum von 470 Stimmen erreicht worden sei, stellt die Geschäftsleiterin der Stadt am Montag fest. Damit wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag mit der Rechtmäßigkeit des Bürgerbegehrens beschäftigen.

    Viel Glas, Luft und Licht

    In der Begründung hatte die Bürgerinitiative unter anderem von einem Einkaufszentrum von der Größe des Bad Neustädter Kauflands gesprochen. Einen Vergleich, den Investor Bernd Zehner als völlig irreführend bezeichnet. Während es sich beim Kaufland um ein mehrstöckiges Gebäude handele, das in einem Block über eine Verkaufsfläche von 3200 Quadratmeter verfüge, käme auf dem Büttnerareal die so genannte Green-Building-Bauweise zur Anwendung. Die ist unter anderem durch die Verwendung von viel Glas und einer offenen Dachkonstruktion gekennzeichnet, wie Zehners Architekt Martin Giedl erklärt. Das acht Meter hohe Hauptgebäude, in der ein Rewe-Markt entstehen soll, verfügt über eine Verkaufsfläche von 1800 Quadratmetern, in dem vorgelagerten, sieben Meter hohen Gebäude will sich ein Müller-Drogeriemarkt mit 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche ansiedeln, die von der Stadt aus fußläufig zu erreichen sein würden.

    Keiner redet von der Wohnbebauung

    Ein separater Schreibwarenmarkt, wie die Bürgerinitiative behauptet, sei nicht Bestandteil der Planung, betont Zehner in einer Stellungnahme. Viel zu kurz in der öffentlichen Wahrnehmung kommt ihm auch die in einem zweiten Schritt angestrebte Wohnbebauung auf dem nördlichen Teil des insgesamt rund vier Hektar großen Gebietes. Nur etwa ein Hektar sei den Parkplätzen und Märkten vorbehalten. Von den bis 35 Arbeitsplätzen, die hier entstehen könnten, spreche auch keiner.

    Supermarkt nicht für Leerstand verantwortlich

    Dafür sei die Rede von einer Verödung der Innenstadt und einer Verschärfung der Verkehrssituation. Für Zehner ist das ein Widerspruch in sich. Es könne nicht im Sinne der ansässigen Händler sein, dass der Verkehr aus dem Zentrum verbannt wird. „Das wäre der Todesstoß für die Innenstadt“, ist Zehner überzeugt. Auch könne ein Supermarktbau nicht für die Leerstände und die Probleme des Einzelhandels verantwortlich gemacht werden. „Die Probleme existieren nämlich schon länger und sind vielschichtig“, sagt Zehner. Hier gehe es um Nachfolgefragen, Arbeitskräftemangel, den Onlinehandel, aber auch teilweise um zu hohe Mietpreisvorstellungen.

    Die meisten Bäume bleiben stehen

    Gar nicht verstehen kann Zehner, dass laut Bürgerinitiative der Erholungswert des Arlingtonparks und des Kurparks durch die Märkte beeinträchtigt werden sollen. Der Baumbestand in der Bamberger Straße bleibe bis auf einen Baum erhalten. Am Baumbestand hin zum Arlingtonpark ändere sich gar nichts. Nach Aussage von Architekt Giedl müssten lediglich im Inneren des Geländes acht Bäume gefällt werden. Dafür würden aber auch 25 bis 30 Bäume neu gepflanzt.

    Kein Vorschlag von der Bürgerinitiative

    Von Seiten der Bürgerinitiative liege bislang kein alternativer Vorschlag zur Nutzung des Geländes vor. Eine der Initiatoren des Bürgerbegehrens habe sich ihm gegenüber sogar dahingehend geäußert, dass man das Gelände doch am besten zuwuchern lassen solle. Sollte durch einen Bürgerentscheid die Ansiedlung der beiden Märkte verhindert werden, stehe das gesamte Vorhaben auf der Kippe, macht Zehner deutlich. Also auch die geplante Mischbebauung mit Wohnungen, kleineren Geschäften oder Büroräumen. Das wiederum hätte zur Folge, dass die Brauerei-Ruine der Stadt noch eine ganze Weile erhalten bleiben würde.

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