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FLADUNGEN: Wasserräder zum Selberbauen

FLADUNGEN

Wasserräder zum Selberbauen

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    Wasserspielplatz – nicht nur für die Kleinsten: beim Mühlentag im Freilandmuseum.
    Wasserspielplatz – nicht nur für die Kleinsten: beim Mühlentag im Freilandmuseum. Foto: Foto: Sylvia Köhler

    Es klappern die Mühlen... zum 19. Deutschen Mühlentag an Pfingstmontag, 28. Mai, im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen. Dann sind, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr, sowohl die Ölschlag- als auch die Getreidemühle in Betrieb.

    Darüber hinaus wird ein abwechslungsreiches Familienprogramm angeboten. Märchenerzählerin Heidi Andriessens aus Bad Kissingen berichtet in Müllerinnentracht auf dem Dachboden der Ressmühle um 14 und 16 Uhr aus dem Leben der Müllersburschen und „schönen Müllerinnen“. Außerdem können sich alle Kinder zwischen 11 und 17 Uhr unter der Anleitung von Museumsmitarbeiter Thomas Hemmert und von Philipp Straus, der im Museum ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert, selbst ein Wasserrad bauen und am Kehlbach laufen lassen.

    Im Museumsladen können fertige Holzbausätze für Wasserräder, Katamarane und „Forellen“, also Schiffe, die gegen die Strömung fahren, erworben werden.

    Das Fränkische Freilandmuseum beherbergt gleich zwei Mühlen, von deren Funktion sich Besucher an Pfingstmontag bei einem kleinen Rundgang überzeugen können. Zum einen ist dies die nach ihrem letzten Besitzer „Ress“ genannte Ressmühle, eine von einem oberschlächtigen Wasserrad angetriebene Getreidemühle. Sie wurde 1802 von Valentin Gottwald erbaut, der neben seiner Müllertätigkeit auch Bauer war – keine Seltenheit in damaliger Zeit. Zum anderen handelt es sich um die aus Wiesthal im Spessart stammende Ölschlagmühle, die 1833 von Sebastian Fleckenstein, einem Bauer aus Wiesthal betrieben wurde, nachdem durch die Aufhebung des Mühlenbanns im Jahr 1810 versucht worden war, die gewerblichen Einkünfte der armen Spessartgemeinden zu verbessern. Vor 1810 standen die Nutzungsrechte an den Bächen des Spessarts ausschließlich den kurmainzischen Landesherren zu. Die Ölschlagmühle wird von einem unterschlächtigen Mühlrad angetrieben. Ihr letzter Betreiber stellte bis 1951 hier in Lohnarbeit vor allem Speiseöl aus Raps und manchmal auch aus Bucheckern her. Daneben konnten aber auch Öle aus Lein – oder Flachssamen, aus Mohn oder Hanf gewonnen werden. Das Endprodukt diente unter anderem als Brennmittel in Öllampen oder zur Seifenherstellung. Das heute in der Ölschlagmühle erzeugte Öl wird von den Museumsmitarbeitern hauptsächlich als Schmiermittel für sämtliche Maschinen und landwirtschaftliches Gerät verwendet.

    Über 1000 Mühlen dabei

    Der Deutsche Mühlentag ist ein Aktions- und Thementag rund um das Mühlen- und Müllereiwesen in Deutschland. Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen und findet jährlich am Pfingstmontag statt. Dabei sind bundesweit über 1000 teilnehmende Wind- und Wassermühlen für Besichtigungen und Führungen geöffnet und als funktionierendes technisches Denkmal zu erleben. Ein buntes Rahmenprogramm ergänzt diese Aktivitäten.

    Ziel des Deutschen Mühlentages ist es, zusammen mit dem Denkmalschutz die alten Mühlen, einst wichtige Orte der technischen Innovation, der Kommunikation und der Begegnung, wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Alle am Deutschen Mühlentag 2012 teilnehmenden Mühlen sind auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung, unter www.muehlen-dgm-ev.de, aufgeführt.

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