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Bad Königshofen: Wasserversorgung Grabfeld: Fällt die Entscheidung im Frühjahr?

Bad Königshofen

Wasserversorgung Grabfeld: Fällt die Entscheidung im Frühjahr?

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    Noch halten die Brunnen der Zweckverbände der Belastung stand und liefern genug des kostbaren Wassers. Aber schon ein weiterer sehr trockener und heißer Sommer kann gefährlich werden.
    Noch halten die Brunnen der Zweckverbände der Belastung stand und liefern genug des kostbaren Wassers. Aber schon ein weiterer sehr trockener und heißer Sommer kann gefährlich werden. Foto: Oliver Berg (dpa)

    Angesichts des aktuell schmuddeligen Wetters mit Schnee, Graupel und Regen scheint das Langzeitproblem des Grabfeldgaus etwas aus dem Blickfeld gerückt – die zukunftssichere Versorgung des niederschlagsarmen Gebiets mit Trinkwasser. Die Behörden sammeln Daten, an die Nutzungs-Einschränkungen hat man sich längst gewöhnt, wohl auch weil im zurückliegenden Sommer angesichts der meist feuchten Witterung die Rasensprenger nicht aktiviert werden mussten. Allenfalls die deutlichen Preiserhöhungen im Wasserzweckverband Nord sorgen noch für etwas Wellengang. Es plätschert so alles vor sich hin, um im Bilde zu bleiben.

    Dabei hat sich die Situation in den Brunnen keineswegs gebessert, wie den Aussagen von Wassermeister Michael Müller zu entnehmen ist. Die große Trockenheit in der jüngeren Vergangenheit habe zu tiefen Rissen im Boden geführt, durch die nach starkem Regen das Wasser rasch in die Tiefe fließe und dabei jede Menge Erde mit sich reiße, was zu starken Trübungen führe. So wie im Februar dieses Jahres, als die Brunnen zwar voll gelaufen sind, aber jede Menge Wasser abgepumpt werden musste. Grundwasserneubildungen hat Müller nicht beobachtet.         

    Während der Regenerierung eines Brunnens machten zwei andere schlapp   

    Wie fragil die Versorgung mittlerweile ist, zeigte sich unlängst bei der turnusgemäßen Regenerierung eines Brunnens, der während der Reinigungsphase vom Netz genommen werden musste. Die Folge war, so Müller gegenüber dieser Reaktion, dass die Brunnen 5 und 6 voll an die Grenze der Belastbarkeit gekommen sind und der Abschaltmechanismus angesprungen ist.

    Die Trockenheit im Sommer kann im Grabfeld schnell zum großen Wasserversorgungsproblem werden.
    Die Trockenheit im Sommer kann im Grabfeld schnell zum großen Wasserversorgungsproblem werden. Foto: Johannes Kiefer

    Nicht nur wegen solcher Vorkommnisse mag man im Bad Königshöfer Rathaus gar nicht darüber spekulieren, welche Folgen eine künftige monatelange Hitzeperiode mit einhergehender Dürre haben könnte. Für den Vorsitzenden des Wasserzweckverbandes Mitte und Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling ist es eine Horrorvorstellung, dass er vielleicht eines Tages Tankwagen voller Trinkwasser auf die Dörfer schicken muss, weil die Pumpen im Kleineibstädter Wasserwerk zu wenig Wasser fördern.           

    Umweltministerium arbeitet an einer großen Lösung

    Nicht nur einmal in den vergangenen Jahren hat Helbling zusammen mit Georg Rath, dem Zweckverbandsvorsitzenden der Gruppe Nord, im bayerischen Umweltministerium und beim Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen eindringlich nachgefragt, wie es um die Fortschritte einer möglichen Versorgung mit Fernwasser aus Oberfranken steht. Im Ministerium plant man derweil an einer großen Lösung, die weit über das Grabfeld hinausgeht.

    An deren Anfang steht ein umfassendes Strukturgutachten, in der die Gesamtwasserversorgung Bayerns und das Fernwassersystem unter die Lupe genommen wird. Was auch bedeutet, dass dafür eine ganze Menge Zeit aufgewandt werden muss. Zeit, die dem Grabfeld angesichts des fortschreitenden Klimawandels vielleicht nicht mehr bleibt. Immerhin war Bad Königshofen 2019 mit 488, 5 Litern pro Quadratmeter die niederschlagsärmste Stadt in Bayern.        

    Aufwendige Grundlagenarbeit für das Struckturgutachten

    Andererseits hat man im Ministerium erkannt, "dass es hier schon ein wenig brennt", wie der Bad Kissinger Wasserwirtschaftsamtsleiter Leonhard Rosentritt gegenüber dieser Redaktion erklärt. Deshalb dürfe ein Teil des Strukturgutachtens vorgezogen werden. Darin wird unter anderem untersucht, wie hoch der Wasserbedarf und das Wasserangebot ist. Und diese Ergebnisse müssten dann übereinandergelegt werden. Eine mühsame Puzzlearbeit, die vom Haßfurter Ingenieurbüro Baur-Consult erledigt wird. Von zahlreichen Wasserversorgern in der gesamten Region Main-Rhön müssen Zahlen erhoben werden. "Da ist das Grabfeld nur der erste Schritt", sagt Rosentritt über die Sammlung von Grundlagedaten.

    Eine Arbeit, die auch durch die noch immer grassierende Corona-Pandemie nicht einfacher geworden ist. Eigentlich sollte die Aufgabe bis Ende dieses Jahres erledigt sein. Jetzt hofft man bis zum Frühjahr fertig zu sein, um dann eventuell erste Entscheidungen treffen zu können.    

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