Wegzeichen stehen nicht nur an Wanderwegen, sie sind Bestandteil des Lebens. Schon der nächste Schritt kann in die Ungewissheit führen.
Mit dieser nicht einfachen Thematik setzten sich die Künstler des Bad Neustädter Kunstvereins auseinander. Ein Workshop zur Ideenfindung mit der Kunsthistorikerin Annette Roggatz und dem Kunstlehrer Martin Bühner brachte so manchen Kreativen auf dessen Weg zur künstlerischen Definition.
Nun wurden die Werke im Rahmen einer Vernissage erstmals in der Künstlervilla am Donsenhaug präsentiert. Eingebettet in sphärische Klänge vom Streichquartett Fastrada mit Kunstvereinsmitglied Robina Huy wurden realistische Werke mit alpenländischen Motiven aus der frühen Schaffenszeit von Joachim Schild, dem mit 89 Jahren ältesten Mitglied, bis zur surrealistischen Moderne präsentiert. Mit Öl, Acryl, Bleistift, Aquarelltechnik sowie per Fotoabzug oder einer vergoldeten Holzfackel entstanden Werke, die zum Nachdenken einladen.
Bei Titeln wie „Vom Monster der Schlauheit beritten“, „Rauchzeichen“, „Wege im Eis“ oder „Kontrolle der Gefühle 1 – 3“ bis hin zu „Wanderwege durch die Rhön“ findet sich der Betrachter oft selbst als Suchender auf dem Weg. Liebe, Familie, die Gesellschaft oder unser Glaube – „alles was uns heilig ist, beginnt zu bröckeln“, wie Annette Roggatz beschrieb. „Ein gelber Löwenzahn“ kämpft sich durch den Großstadtasphalt – die Natur erobert sich ihren Raum zurück und setzt ein kleines Zeichen. Ein Weg zur verloren gegangenen Idylle? Die Welt sei unsicher geworden, die Wege offen, Wegzeichen werden falsch gedeutet und keiner weiß, wohin die „Reise“ geht.
Die Gemeinschaftsausstellung ist jeweils Samstags und Sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr bis zum 31. Juli geöffnet.