Die katholische Kirche feierte das Fest Mariä Himmelfahrt. Wie jedes Jahr haben engagierte Damen der Pfarrei zur Heiligen Familie in Mühlbach wieder Kräuter gesammelt und diese zu Büscheln gebunden. Dabei werden in erster Linie Pflanzen mit Heilwirkung und Gewürzpflanzen berücksichtigt. Die Mühlbacher Kräuterbüschel setzen sich aus Rainfarn, Johanniskraut, Lavendel, Dill, Dost, Estragon, Spitzwegerich, großer Wiesenknopf, Melisse, Salbei, Schafgarbe, Kamille, Labkraut, Beifuß, roter Klee, Goldrute, Thymian, Minze, Weizen, Zinnkraut, Bohnenkraut, Mädesüß und Frauenmantel zusammen. Abgerundet wurde der Büschel von einer Gartenblume (Sonnenblume).
Den geweihten Kräuterbuschen werden allgemein außerordentliche Heil- und Wirkkräfte beigemessen. Nach dem Trocknen wurden sie zum Beispiel über den Türen aufgehängt. Sie sollten vor heranziehenden Gewittern, drohendem Unwetter und auch vor Krankheiten schützen. Der Brauch einer Kräuterweihe lässt sich bis zu den Zeiten der Kelten zurückverfolgen und wurde später vom Christentum übernommen.
Die Mühlbacher Kräuterbüschel fanden, schön in Körben präsentiert, ihren Weg in die Kirche. Dort wurden sie von Pfarrvikar Johnson Thottathil im Rahmen des Gottesdienstes zum Fest Mariä Himmelfahrt geweiht und anschließend den Kirchenbesuchern gegen eine Spende für ein Waisenhaus in der Ukraine zur Mitnahme angeboten.
Von: Ulrich Leber (Mitglied des Pfarrgemeinderates, Pfarrei zur Heiligen Familie Mühlbach)