Bad Neustadt
(mg) „Toleranz leben
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Das ist augenblicklich die große Aufgabe für uns alle“, betont Klaus Schiffmann, Beratungslehrer an der Mittelschule Bad Neustadt. „Viele Flüchtlinge kommen derzeit zu uns nach Deutschland und auch hier in unserer Region wurden zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen, Kontakte entstehen auf vielen Ebenen.“
Seitens der Schulen wurden Deutschförderklassen gebildet und die Kinder interessieren sich für die neuen Mitschüler. Im Rahmen der Arbeit hin zu interkultureller Aufgeschlossenheit haben sich die Schüler der Mittelschule spontan dazu bereit erklärt, den Flüchtlingen im Zentrallager im ehemaligen Möbelhaus Pfeuffer einen geschmückten Weihnachtsbaum zu stiften.
Kultur kennenlernen
Der Baum selbst wurde von der Firma Stefan Streit aus Mellrichstadt zur Verfügung gestellt. „Die Jugendlichen möchten die neu hinzugekommenen Menschen einladen, mehr über die bei uns vorherrschende Kultur zu erfahren und glauben, dass gerade das Weihnachtsfest besonders gut dafür geeignet ist“, so Schiffmann weiter.
„Sie hoffen, dass der geschmückte Baum den guten Willen der Mittelschule Bad Neustadt transportieren hilft und dass vielleicht auch die eine oder andere negative Fluchterfahrung und die schwierigen Lebensbedingungen leichter getragen werden können.“ Die Lehrer bemühen sich, ihrer Verantwortung nachzukommen und den Jugendlichen die wesentlichen Verpflichtungen, wie sie bereits im Grundgesetz niedergeschrieben sind, nahezubringen. „Jeder von uns muss aktiv für Menschenwürde und Toleranz in allen Lebensbereichen eintreten. Es gibt aber auch Kritik, gar Hetze gegen die aktuelle Situation der Flüchtlinge“, weiß der erfahrene Pädagoge. „Das wird auch an den Schulen diskutiert und stellt eine riesige und schwierige Aufgabe dar. Das gemeinsam mit den Flüchtlingen durchgeführte Schmücken der Bäume hat den Schülern viel Freude gemacht und setzt sicherlich auch Impulse zum Weiterdenken.“