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SAAL: Weihwasser vor dem Start

SAAL

Weihwasser vor dem Start

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    Wie schon im vergangenen Jahr startete beim Pfingstfest am Flugplatz in Saal ein Fluggleiter vom Typ SG 38. Eine sehr spartanische wirkende aber robuste Konstruktion. Am Steuer Georg Kapraun vom Oldtimer Segelflugclub OSC Wasserkuppe.
    Wie schon im vergangenen Jahr startete beim Pfingstfest am Flugplatz in Saal ein Fluggleiter vom Typ SG 38. Eine sehr spartanische wirkende aber robuste Konstruktion. Am Steuer Georg Kapraun vom Oldtimer Segelflugclub OSC Wasserkuppe. Foto: Foto: Hanns Friedrich

    Warum nicht einen Pfingstgottesdienst im Freien und am Flugplatz in Saal feiern?

    Für Pfarrer Silvester Ottaplackal (Wülfershausen) und die evangelische Diakonin Cornelia Dennerlein (Waltershausen) war dies keine Frage.

    So sagten beide spontan zu, als vom Flugsportverein Grabfeld die Anfrage für einen ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag kam. Eine Idee, die bei der Pfarreiengemeinschaft „Um den Findelberg“ sowie bei der evangelischen Gemeinde ebenso gut ankam. Das jedenfalls zeigte der gute Besuch des Gottesdienstes.

    Dass Pfarrer Silvester dann auch noch die Flugzeuge segnete, war fast selbstverständlich. „Ich mache das gerne und bringe Weihwasser mit,“ sagte der Geistliche.

    Kinder basteln Flieger

    Das Saaler Pfingstfest am Flugplatz hat Tradition und so war auch in diesem Jahr wieder einiges geboten. Es gab ein Kinderprogramm mit Hüpfburg und mit der Möglichkeit kleine Flugzeuge zu basteln, die man auch fliegen lassen konnte.

    Außerdem konnte wer wollte, einmal selbst, allerdings nur per Großleinwand, im Flieger sitzen und über Saal seine Runden drehen. Wer es gemütlich haben wollte, der saß in der Fliegerhalle unter den großen Segelflugzeugen oder erfuhr am Flugplatz draußen mehr über das Fliegen und den Flugsport im Allgemeinen.

    Natürlich konnte, wer wollte, auch einmal das Grabfeld aus der Vogelperspektive betrachten. Dieses Angebot für Rundflüge wurde an beiden Tagen sehr gut angenommen, so die Veranstalter.

    Wie schon im vergangenen Jahr startete ab und zu ein etwas altertümliches Fluggerät. Ein sogenannter Fluggleiter vom Typ SG 38. Eine sehr spartanische wirkende aber robuste Konstruktion. Aus Kieferleisten, Sperrholz mit Stoffbespannung und jeder Menge Spanndrähten besteht der Gleiter.

    „Ein solches Fluggerät startete 1938 zum ersten Mal an der Wasserkuppe“, berichtete Georg Kapraun vom Oldtimer Segelflugclub OSC Wasserkuppe e.V. Er ist seit vier Jahren Mitglied im Verein des Flugsportvereins Grabfeld. Hier hat er auch den Fluggleiter stehen.

    Georg Kapraun zeigte den Gästen, wie gut und wie weit dieser fliegen kann. Wie das geht? Der eine oder andere erinnerte sich in Saal an seine Kinderzeit, als man mit einem Gummizug kleine Papierkügelchen „verschoss“. So ähnlich muss man sich auch den Start einer solch musealen Maschine vorstellen: Per Gummiseilen und Muskelkraft wurde der Flieger in die Luft befördert. Dazu waren dann zwölf Männer und Frauen an den beiden Gummiseilen eingeteilt.

    Weitere fünf kräftige Leute waren notwendig, um den Vogel am Heck festzuhalten.

    Dann das Kommando: Haltemannschaft? Und alle im Chor: Fertig!, Startmannschaft? Fertig! „Ausziehen!“, lautet das nächste, vielleicht etwas missverständliche Kommando.

    Die Mannschaft an den Gummiseilen, die man früher auch „Gummihunde“ nannte, zog die Seile langsam an. Dann der Ruf: „Laufen!“. Sofort rennen die Männer an den Gummibändern los, während die Haltemannschaft am Flieger sich der immer größer werdenden Spannung am Halteseil entgegenstemmen muss. Dann das Kommando von Georg Kapraun: „Los“.

    Damit geben die fünf Helfer den Gleiter frei, der jetzt auf etwa 70 Stundenkilometer beschleunigt wird. Der Flug am Saaler Flugplatz dauerte verschiedentlich zwischen 10 und 15 Sekunden. Dann kam die Landung, perfekt und wie die Flieger feststellten „butterweich.“

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