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Bad Königshofen: Weil der Netzausbau viel Geld kostet, rechnet Energiefachmann Reiner Kleedörfer mit weiter steigenden Strompreisen

Bad Königshofen

Weil der Netzausbau viel Geld kostet, rechnet Energiefachmann Reiner Kleedörfer mit weiter steigenden Strompreisen

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    Rainer Kleedörfer, beim Energieversorger N-ergie in Nürnberg für die Unternehmensentwicklung zuständig, sprach bei der Energieinitiative Rhön- und Grabfeld über energiepolitische Herausforderungen für Energieversorger, Netzbetreiber, Unternehmen und Privatleute.
    Rainer Kleedörfer, beim Energieversorger N-ergie in Nürnberg für die Unternehmensentwicklung zuständig, sprach bei der Energieinitiative Rhön- und Grabfeld über energiepolitische Herausforderungen für Energieversorger, Netzbetreiber, Unternehmen und Privatleute. Foto: Christof Helfrich

    Rainer Kleedörfer, verantwortlich für die Unternehmensentwicklung bei der N-ergie Aktiengesellschaft in Nürnberg, kam auf Einladung der Energie-Initiative Rhön und Grabfeld nach Bad Königshofen, um zahlreichen Zuhörern die energiepolitischen Herausforderungen für Energieversorger, Netzbetreiber, Unternehmen und die Privatleute zu erläutern. Das berichtet die Energieinitiative in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.

    Kleedörfer begann seinen Vortrag mit einer Ist-Analyse. So sind die Erzeugungspreise für Strom wieder auf das Niveau von Ende 2021 gefallen, vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch der Stromverbrauch in Deutschland ist – entgegen allen Prognosen – nicht gestiegen, sondern seit 2018 deutlich gesunken. 2023 lag er bei 517 Terrawattstunden, 78 niedriger als 2018, trotz zahlreicher neuer Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen.

    „Was beeinflusst also dann die seitens der Unternehmen und Verbraucher gefühlt hohen Strompreise?“, frage Kleedörfer. Seine Antwort: Unsicherheit und Infrastrukturkosten. Der Ausbau der Netze wird viel Geld kosten, das die Stromkunden über die Netznutzungsentgelte bezahlen. Diese dürften auch in den kommenden Jahren steigen, so Kleedörfer.

    Er sprach sich bei der Wärmewende dafür aus, mehr in Quartierslösungen zu denken. „Warum können sich nicht Nachbarn in einem bestehenden Wohngebiet absprechen, um gemeinschaftlich an dem Ziel Klimaneutralität zu arbeiten? Der eine dämmt sein Haus, der andere hat optimale Dachflächen für eine größere Photovoltaikanlage und ein weiterer kann mit der etwas größer dimensionierten Wärmepumpe seine Nachbarn mitversorgen“, so Kleedörfer. Die günstigste Energie sei die ist, die dezentral selbst erzeugt und selbst verbraucht wird, sagte er.

    Die in Deutschland gesetzlich verankerte Klimaneutralität zum Jahr 2045, möchte Bayern bereits 2040 erreichen. Die Europäische Union strebt das bis 2050 an. Der Ausbau der regenerativen Energien (Photovoltaik, Wind und Biomasse) müsste bis dahin den Einsatz von fossilen Brennstoffen ablösen und den langfristig steigenden Strombedarf decken. Kleedörfer kommt am Ende zu einer ernüchternden Einschätzung: „Ohne Wirtschaftswachstum – und danach sieht es im Moment leider nicht aus – können wir die Energiewende nicht leisten.“

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