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MELLRICHSTADT: Weißenberger-Insolvenz: Spätes Opfer der Wirtschafts- und Finanzkrise

MELLRICHSTADT

Weißenberger-Insolvenz: Spätes Opfer der Wirtschafts- und Finanzkrise

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    (sto) Die Firma Weißenberger GmbH & Co. KG steht vor einer ungewissen Zukunft. Das Unternehmen, dessen Produktion auf den klassischen Werkzeugbau ausgerichtet ist, hat am 4. November beim Insolvenzgericht in Schweinfurt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Betroffen davon sind rund 85 Mitarbeiter, die nun um ihre Arbeitsplätze bangen.

    Maschinenpark modernisiert

    Warum das Traditionsunternehmen, das 1955 von Anna Weißenberger gegründet worden war, in wirtschaftliche Schieflage gekommen ist, geht aus einer Stellungnahme der Geschäftsleitung, die die Brüder Herbert und Horst Weißenberger ausüben, hervor. Darin heißt es, dass in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise Anfang 2009 der Auftragseingang völlig weggebrochen sei. Dies habe das Unternehmen deshalb so schwer getroffen, da Ende November 2008 „die Firmenleitung in Erwartung einer konstanten Entwicklung noch in größerem Umfang in die Modernisierung des Maschinenparks investiert hatte“. Damals aus gutem Grund, denn die Jahre 2007 und 2008 sind laut Pressemitteilung die „wirtschaftlich erfolgreichsten Geschäftsjahre in der Firmengeschichte“ gewesen.

    Aufgrund der Wirtschaftskrise führten die getroffenen Gegenmaßnahmen wie beispielsweise Kurzarbeit und weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen seitens der Gesellschafter, des Personals und des Betriebsrats sowie der Hausbanken nicht zum erhofften Erfolg. Die Verluste, die aufgrund des Auftragseinbruchs bis zuletzt entstanden waren, konnten nicht mehr ausgeglichen werden, heißt es weiter. So sahen sich Gesellschafter und Geschäftsführer vergangene Woche schließlich gezwungen, Insolvenzantrag zu stellen.

    Wie geht es bei Weißenberger weiter? Nach ersten Gesprächen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Frank Hanselmann von der gleichnamigen Kanzlei in Würzburg wird nach einer Lösung zum Erhalt der 85 Arbeitsplätze gesucht. Während die Produktion unter Insolvenzverwalter fortgeführt wird, sind die Mitarbeitergehälter durch das Insolvenzgeld gesichert.

    Wie eine mögliche Lösung, das Unternehmen fortzuführen, aussehen könnte, sei derzeit noch nicht abzuschätzen, so die Stellungnahme der Geschäftsleitung. In den nächsten Tagen und Wochen werden dazu noch umfangreiche Gespräche mit möglichen Investoren, Mitarbeitern, Betriebsrat und Kunden geführt.

    Lohnfertigung zweites Standbein

    Mit einem großzügigen Neubau, der der Weiterentwicklung des Unternehmens Rechnung trug, hatten Herbert und Horst Weißenberger den Firmenstandort 1989 von der Industriestraße in das neue Gewerbegebiet Loh verlegt. Angesiedelt im klassischen Werkzeug, angefangen von der eigenen Konstruktion bis hin zur Optimierung und Erprobung für die Serienfertigung, kam in den vergangenen Jahren die Lohnfertigung im Maschinenbaubereich als zweites Standbein hinzu. Zu den Stammkunden der Firma Weißenberger zählen nach eigenen Angaben namhafte Unternehmen in der Industrie und aus dem Bereich der Automobilzulieferer.

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