Rasch verbreitet hatte sich seit Dienstag ein Warnhinweis in sozialen Medien. Wie die Polizei Unterfranken nun mitteilt, warnten besorgte Eltern vor dem Fahrer eines weißen Lieferwagens, der zwei Kinder auf dem Heimweg von der Schule in verdächtiger Weise angesprochen haben soll. Die Polizei gibt Entwarnung. Es handelte sich um einen Paketzusteller ohne böse Absichten.
Seit vielen Jahren finden sich im Netz immer wieder Warnungen vor Kleintransportern, deren Fahrer in verdächtiger Weise Kinder ansprechen sollen. Die rasche virale Verbreitung derartiger Warnmeldungen sorgt dafür, dass eine Vielzahl von Eltern - unter Umständen auch bundesweit - plötzlich besorgt ist. Aus polizeilicher Sicht emotional durchaus nachvollziehbar. In aller Regel handelt es sich jedoch bei den Meldungen um einen sogenannten Hoax. Das ist eine Falschmeldung, die vom Empfänger für wahr gehalten und deshalb an Freunde und Bekannte weitergeleitet wird und sich dadurch verselbständigt.
Mutter handelte vollkommen richtig
Im vorliegenden Fall handelte die Mutter zweier Kinder allerdings vollkommen richtig, nachdem diese geschildert hatten, am Dienstag, gegen 15.15 Uhr, von dem Fahrer eines weißen Kleintransporters angesprochen worden zu sein. Dieser habe ihnen gesagt, dass sie eine Schildkappe bekommen, wenn sie in seinen Lieferwagen einsteigen.
Die sofort verständigte Polizei Bad Königshofen leitete entsprechende Ermittlungen hinsichtlich des Wagens und des Fahrers ein und konnte diesen bereits am Mittwoch identifizieren. Demnach handelt es sich bei dem Fahrer um einen ausländischen Paketzusteller, der glaubhaft machen konnte, keine bösen Absichten gehegt zu haben, als er die Kinder ansprach. In gebrochenem Deutsch sei es ihm lediglich darum gegangen, die Schüler auf eine auf der Straße liegende Schildmütze anzusprechen und zu fragen, ob sie diese verloren hätten. Er bedauerte das Missverständnis. Den Ort des Vorfalls wollte die Polizei auf Nachfrage dieser Redaktion deshalb nicht nennen.
Für die Polizei sei es abschließend in jedem Fall wichtig, dass sich Eltern sofort melden, wenn ihre Kinder ihnen von derartigen Kontakten berichten. Nur so sei es für die Ermittler möglich, derartige Fälle rasch aufzuklären.