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WOLLBACH: Weiter Widerstand gegen die Funkwasserzähler

WOLLBACH

Weiter Widerstand gegen die Funkwasserzähler

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    Der Widerstand gegen den Einbau von Funkwasserzählern in Oberelsbach und im Bereich des Wasserzweckverbands Gruppe Mitte im Raum Bad Königshofen geht weiter. Das machten Helga Werner, Birgit Zirkelbach, Peter Müller und Peter Friedrich als Vertreter der Bürgerinitiative gegen Funkwasserzähler in einem Pressegespräch deutlich. In beiden Versorgungsgebieten werden derzeit Flyer verteilt, mit denen Bürger Einspruch gegen den Einbau der neuartigen Zähler erheben können.

    eue Vorgaben

    Wie mehrfach berichtet, konnte der im vergangenen Herbst beschlossene Stopp des Einbaus der funkenden Wasseruhren in beiden Versorgungsgebieten aufgehoben werden, nachdem sich die zuständigen Behörden auf ein Verfahren einigten, in dem unter anderem gewisse datenschutz- und satzungsrechtliche Vorgaben festgeschrieben werden.

    Bürgermeisterin Birgit Erb wie auch Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling hatten daraufhin erklärt, sie würden ihren Zuständigkeitsbereichen diese Formalien genauestens einhalten und in Kürze mit dem Einbau der Funkwasserzähler fortfahren.

    Unkritischer Fortschrittsglaube

    Gegen diese Auswirkungen eines „unkritischen Fortschrittsglaubens“ protestiert die Bürgerinitiative heftig und führt verschiedenste Gründe für ihre weitere Ablehnung der Funkwasserzähler an. Die sind unter anderem wirtschaftlicher Art. Die Bürgerinitiative, so Helga Werner, habe sowohl um einen klaren Kostenvergleich zwischen Funkwasserzählern und bisherigen Zählern gebeten, einen solchen aber nie erhalten. Aus gutem Grund wie sie vermutet.

    Auch die elektronischen Wasseruhren müssten geeicht werden, womit einer der genannten Kostenvorteile schon entfalle. Die genannten mikrobiologischen Vorteile hält man für vorgeschoben. Die hier angeführten Vorfälle seien extrem selten. Das Argument, dass man mit den elektronischen Wasseruhren Leckagen einfacher feststellen könnte, lassen die Gegner ebenfalls nicht gelten. Dazu, so Peter Friedrich, gebe es auch andere Methoden.

    Datenschutzrechtliche Bedenken

    Auch aus datenschutzrechtlichen Erwägungen lehnen die Vertreter der Bürgerinitiative die funkenden Wasseruhren ab. Wie Peter Friedrich betont, sieht er trotz der Neuregelung einen schwerwiegenden Eingriff in sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Ganz davon abgesehen seien die Daten von Hackern relativ leicht auszulesen. Auf entsprechende Versuche habe man verzichtet, so Werner, weil man sich damit strafbar machen würde.

    Ein, wenn nicht der Hauptgrund für die Ablehnung sind die befürchteten gesundheitlichen Auswirkungen der Funkstrahlen. Die Funkbelastung wird in den Empfehlungen des bayerischen Innenministeriums für den Einbau der elektrischen Wasserzähler zwar als „gesundheitlich unbedenklich“ bezeichnet, da ihre Feldstärke unter der von Handys liege. Das sehen die Vertreter der Initiative völlig anders.

    Zusätzliche Strahlenbelastung

    Die neuartigen Wasseruhren stellen, so Helga Werner, eine zusätzliche Belastung zum eh schon vorhandenen Strahlenmix dar. Die Bürgerinitiative habe Messprotokolle über die Sendeleistung gefordert, aber nie erhalten. Inzwischen habe man einen Baubiologen damit beauftragt. Alle 16 Sekunden, so Peter Müller, senden die Uhren einen Impuls. Die Sendeleistung betrage bis zu zwei Watt, um die Daten auch aus dem Keller auszustrahlen. Und das für zwei oder drei Werte, die pro Jahr benötigt würden.

    500 Meter Reichweite

    Zudem würden die Uhren nicht koordiniert funken, sodass ständig aus irgendeinem Haus gesendet werde, was eine Dauerbelastung mit gepulster Strahlung bedeute. Somit werde man unfreiwillig der Strahlung aus den Nachbarhäusern ausgesetzt sei. Immerhin, so Helga Werner, hätten die Funkzähler nach den Angaben des Herstellers eine Reichweite von 500 bis 800 Metern.

    Diese Strahlung, so Müller, sei eine andere als die Wärmestrahlung auf die sich die Grenzwerte bezögen. Für Müller, Birgit Zirkelbach und Helga Werner ist klar und dafür gebe es die verschiedensten Gutachten: diese Strahlung gefährdet die Gesundheit. Beim einen wirke sich das stärker aus, beim andern weniger.

    Akzeptable Regelung

    Als akzeptabel sieht Birgit Zirkelbach die Reglung an, die der Wasserzweckverband Mitte beschlossen hat. Demnach wird jedem Hausbesitzer die Möglichkeit eingeräumt, dass seine Wasseruhr nicht funkt, da die entsprechende Funktion abgeschaltet werden kann oder gar nicht vorhanden ist. Das bestätigt Emil Sebald als stellvertretender Verbandsvorsitzender. Wie der Satzungsbeschluss konkret umgesetzt wird, müsse aber noch geklärt werden.

    In der Oberelsbach hingegen, kritisiert Helga Werner, sei die Formulierung aus den ministeriellen Empfehlungen verschärft worden. Sei da die Rede davon, dass bei Einsprüchen „keine strengen Anforderungen gestellt werden sollten“, finde sich in der Satzung der Marktgemeinde der Satz, dass Einsprüche „nur aus triftigen Gründen schriftlich“ erfolgen könnten.

    Weitere Informationen und der Flyer für mögliche Widersprüche finden sich auf der Internetseit www.weisse-zone-rhoen.de unter dem Unterpunkt Smart-Meter, Wasser

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