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BAD KÖNIGSHOFEN: Weltladenteam trauert um Andrea Reuter

BAD KÖNIGSHOFEN

Weltladenteam trauert um Andrea Reuter

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    AndreaReuter
    AndreaReuter

    Völlig unerwartet erreichte die Nachricht vom Tode Andrea Reuters das Team des Bad Königshöfer Weltladens und löste dort tiefe Betroffenheit aus. Alle erinnern sich nur zu gut, dass es vor allem ihrem Einsatz zu verdanken ist, dass es seit 2011 in Bad Königshofen wieder einen Weltladen gibt.

    Als Andrea Reuter mit ihrem Mann, Diakon Rudi Reuter, 2008 von der Mainschleife nach Herbstadt zog, konnte sie es kaum fassen, dass es in einer Stadt von der Größe Bad Königshofens keine regelmäßige Möglichkeit zum fairen Einkauf gibt, sondern nur gelegentliche Verkaufsstände im Pfarrgemeindehaus.

    Und so ging sie mit der ihr eigenen Entschlossenheit daran, sich für einen Neuanfang einzusetzen. Schnell fand sie Mitstreiter und im gemeinsamen Kraftakt konnte am 16. September 2011 der Laden in der Hindenburgstraße eröffnet werden. Reuter brachte neben dem Glauben an die Idee der Weltläden, sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt des Handels einzusetzen, viel Erfahrung in der Organisation mit.

    Schon in Volkach hatte sie sich beim Aufbau eines Ladens engagiert und, wie es der Zufall wollte, erfuhr sie, dass dort ein Sponsor neues Mobiliar gestiftet hatte und ihre ehemaligen Kollegen bereit waren, die alte Einrichtung den Königshöfer Kollegen zu spenden. So wurde der Grundstock gelegt: das Volkacher Inventar steht heute noch im Königshöfer Laden. Nicht nur in Bad Königshofen leistete Andrea Reuter Überzeugungsarbeit, sie hielt Vorträge in den Dörfern, um die Menschen auf die Not der Bauern und Erzeuger in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen und den fairen Handel als wichtigen Schritt in Richtung zur Verbesserung oft erschütternder Lebensumstände zu nennen. Andrea Reuter war auch Patin der ersten Spenden, die der Königshöfer Weltladen 2015 erstmals geben konnte. Damals wurden 500 Euro an Pater Emmanuel Parvez überreicht, der in Pakistan eine christliche Gemeinde betreut. Andrea Reuter kannte ihn, der als Pfarrer an der Mainschleife war, und es bedeutete ihr viel, dass er für seine schwierige Tätigkeit in seiner Gemeinde in der Nähe von Faisalabad Unterstützung erhielt.

    Nachdem der Königshöfer Laden sich etabliert hatte, wandte sich Andrea Reuter weiteren Aufgaben zu. Es war nicht verwunderlich, dass sie sich 2015 für die Betreuung der Flüchtlinge zu engagieren begann und dort bei der Organisation von Sprachkursen mithalf und selber welche abhielt. Gerne erzählte sie, wie sehr die Arbeit mit den Flüchtlingen auch für sie eine Bereicherung sei. Am Samstag wird Andrea Reuter in ihrer Heimatgemeinde Volkach-Köhler beigesetzt. Foto: Kernwein

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