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Wenig Gäste bei Häusern mit wenig Betten

Bad Neustadt

Wenig Gäste bei Häusern mit wenig Betten

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    Insgesamt sind in den bayerischen Heilbädern in den ersten fünf Monaten des Jahres 2006 die Übernachtungen um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt rund 350 000 Übernachtungen waren es im vergangenen Jahr in Bad Neustadt. Damit ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr weitgehend gleichgeblieben, die Veränderungsrate in Prozent ist für Bad Neustadt in diesem Jahr nicht zu berechnen, da erstmals auch der Campingplatz in die Zahlen mit eingegangen ist, erklärt Manuela Di Paolo vom Bayerischen Landesamt für Statistik in Schweinfurt.

    Bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer pro Gast liegt Bad Neustadt mit 8,6 Tagen im bayerischen Durchschnitt, doch die hohe Zahl ergibt sich wie überall auch durch eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von etwa 24 Tagen in den Vorsorge- und Rehakliniken, die in die Berechnung mit einfließen.

    "Viele unserer Gäste kamen früher für drei Wochen, heute nehme ich auch Gäste für drei Tage, das habe ich früher gar nicht gemacht", erklärt Edeltraud Ledermann vom Haus Stumpf.

    Nach den Zahlen des Bayerischen Landesamtes sind die Übernachtungen in Bad Neustadt von Januar bis Mai in den Hotels garnis um fast 40 Prozent gestiegen, und in den Gasthöfen um 14,9 Prozent. Bei den Hotels dagegen sind sie um ungefähr ein Prozent gefallen. "In den sechs Jahren, in denen ich verantwortlich bin, konnte ich bei den Übernachtungen ein Plus von 50 Prozent verzeichnen", so Kurdirektor Bernhard Mosandl.

    Schwierig wird es bei den so genannten "Beherbergungsstätten" mit weniger als neun Betten. "Auch bei diesen Häusern gibt es einen erheblichen Zuwachs", erklärt Mosandl und beruft sich auf die Zahlen der Kurverwaltung Bad Neustadt.

    Denn anders als bei den Häusern mit mehr als neun Betten gibt es für die kleinen Häuser keine absolut zuverlässigen Zahlen. Die Besitzer können ihre Zahlen an die Kurverwaltung und an die Gemeinde melden, beides auf freiwilliger Basis.

    "Aus den Zahlen, die wir von der Gemeinde bekommen, errechnen wir unsere Zahlen. Aber einige Ferienwohnungsbesitzer melden nicht an die Gemeinde, von daher sind die Zahlen relativ zu sehen", so Di Paola vom Statistischen Landesamt.

    Kurdirektor Mosandl erklärt zu den Häusern mit weniger als neun Betten: "Bei uns können die Vermieter wirklich zufrieden sein, im Zeitraum von April 2005 bis April 2006 haben wir bei den Übernachtungen ein Plus von 10,4 Prozent."

    Die Zahlen des Landesamtes sehen anders aus. Für das Jahr 2005 verzeichnet es bei den Ankünften in den kleinen Betrieben ein Minus von rund 12 Prozent, bei den Übernachtungen ein Minus von neun Prozent.

    "Wir sind überhaupt nicht ausgelastet", klagt Corinna Neugebauer vom Haus Neugebauer mit ihren Vier-Sterne-Wohnungen. "Ich musste mir mit Berufsschülern ein zweites Standbein suchen. Jetzt in den großen Ferien habe ich wirklich ein Problem." Mit der Arbeit der Kurverwaltung ist sie nicht zufrieden: "Ich bin der Meinung, dass da zu wenig kommt, wir merken nichts von Messen oder Werbeaktionen, von der Kurverwaltung kommen bei uns keine neuen Gäste. Die meisten Kunden, die zu uns kommen, sind Stammgäste."

    Auch Sonja Vögl vom Drei-Sterne-Hotel Sonja ist unzufrieden: "Bei uns sieht es schlecht aus. Wir haben sehr deutlich weniger Übernachtungen, und ich glaube, das liegt auch an der Werbung für Bad Neustadt. Ich bin der Meinung, dass mehr getan werden müsste."

    Diesen Vorwurf weist Bernhard Mosandl zurück: "Wir gehen gezielt auf Messen, um Kurzurlauber, vor allem aus dem Raum Frankfurt und aus Nordrhein-Westfalen, zu werben. Viele der Stammgäste sind mittlerweile einfach zu alt zum Reisen oder gestorben, deswegen müssen wir auf eine neue Klientel setzen. Und wir haben kein Haus, das nicht mindestens zehn neue Gäste gewonnen hat." Außerdem sieht Mosandl ein weiteres Problem: "Viele der Wohnungen sind einfach nicht renoviert."

    Sonja Vögl mit ihrem Drei-SterneHotel sieht das anders: "Ich weiche mittlerweile auf Berufstätige aus, die kurzzeitig hier in der Stadt zu tun haben. Ich würde mir wünschen, dass Programme ausgearbeitet werden hinsichtlich der Häuser, die hier vor Ort sind. Ich möchte einfach, dass sich die Verantwortlichen Gedanken machen. Ich habe das Gefühl, es wird zu wenig getan."

    Manfred Hoch vom Haus Hoch dagegen ist zufrieden: "Wir haben eine tolle Wohnung, und das spricht sich rum. Deswegen sind wir immer voll. Und auf die Kurverwaltung sind wir eigentlich nicht angewiesen. Aber wir werden von der Kurverwaltung eigentlich gut versorgt."

    Und auch Edeltraud Ledermann sieht die Probleme nicht in der Arbeit der Kurverwaltung: "Ich habe ein gutes Verhältnis zur Kurverwaltung und bekomme von ihr schon öfter Gäste, aber es ist jetzt nicht an der Tagesordnung." Wenn sie sich ihre Übernachtungszahlen anschaut, könnte es auch bei ihr besser sein: "Insgesamt sind meine Übernachtungszahlen sehr durchwachsen. Jetzt im August ist alles belegt, aber das ist sehr selten."

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