Wenn beim Wirtshaussingen die Nase läuft und die Füße riechen
MELLRICHSTADT (FE) Zum "offenen Wirtshaussingen" mit Franz Josef Schramm von der Beratungsstelle für Volksmusik in Franken hatte das Aktive Mellrichstadt am Mittwochabend ins "Goldene Ross" geladen. Schramm spielte mit der Gitarre etliche bekannte Lieder an, die begeistert von den Besuchern mitgesungen wurden. Schramm geht es nicht nur um den Erhalt alten Liedguts, sondern in erster Linie darum, dass Situationen geschaffen werden, wo man Lieder singt. So entstand das Wirtshaussingen. Beim Singen selbst war von den Wirtshausbesuchern Gehirn-Jogging gefordert, denn die Notenblätter wurden erst am Ende verteilt. Schramm sang vor, die Besucher wiederholten die Refrains - und ließen sich dabei, wenn sich nicht mehr alles wussten, von den Nachbarn und natürlich auch von Schramm "mitziehen". Mit Frühlings- und Liebesliedern, zum Beispiel von der schönen Nachbarin, begann der Abend. "Er nahm den Schirm und schob drauf los" folgte, ein Lied, das unzählige Strophen hat. In einer heißt es: "Der Lehrer in der Schule, der macht den Kindern klar, die Füße sind zum Laufen, die Nas' zum Riechen da. Da meldet sich der Fritze: Herr Lehrer, das stimmt nicht! Bei meinem Vater läuft die Nas' und riechen tun die Füß'". Natürlich wurde am Ende eine Neuauflage des Wirtshaussingen gefordert - aber nicht erst in einem Jahr, wie an Brigitte Proß vom Aktiven Mellrichstadt herangetragen wurde.