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MITTELSTREU: Wenn Buchstaben fehlen

MITTELSTREU

Wenn Buchstaben fehlen

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    Wie bekommt man „Ferien nach Maß“? Herr Wimmer (Bildmitte, Fabian Liebst) erfährt über das Aufsatzthema „Wie stelle ich mir meine Ferien vor?“, dass die Schülerinnen von der Planung des Familienurlaubs nicht begeistert sind.
    Wie bekommt man „Ferien nach Maß“? Herr Wimmer (Bildmitte, Fabian Liebst) erfährt über das Aufsatzthema „Wie stelle ich mir meine Ferien vor?“, dass die Schülerinnen von der Planung des Familienurlaubs nicht begeistert sind. Foto: FOTOs (2): Sabine Pagel

    Fast 30 Kinder und Jugendliche standen bei den Theatervorstellungen beim Sommernachtsfest der Kolpingfamilie Mittelstreu auf der Bühne.

    Viele Wochen hatten sie in die Proben investiert und eifrig ihren Text gelernt. Unter der Regie von Christiane Fischer, Susanne Kaul und Sabine Pagel brachten sie die kurzweiligen Theaterstücke auf die Bühne. Die Jüngeren im Alter von sechs bis elf Jahren begaben sich in dem Stück „Des Königs Buchstaben“ auf die Suche nach den verschwundenen Buchstaben. Die Jugendlochen griffen Ferien nach Maß in einem Stück auf.

    Beim Stück der Jüngeren brachten sechs Könige ihr jeweils größtes Problem zu Sprache. König Schlampi verzweifelt an seinen Dienern, die es nicht schaffen, ihn korrekt anzusprechen. Ein anderer König verschlief immer, der nächste konnte immer nur drei Hähnchen essen. Ein anderer wiederum ärgerte sich über sein Volk, das ständig Kaugummi kaute. Der Fünfte war so reich, er wusste nicht wohin mit seinem Gold und Silber.

    Alle diese Probleme konnten gemeinsam schnell gelöst werden. Das letzte Problem bereitete aber Kopfzerbrechen. Im Schloss von König Tabalin waren alle Buchstaben verschwunden. Die Kinder können nicht mehr Lesen und Schreiben lernen. Die Zukunft des Reiches stand auf dem Spiel. Hier war guter Rat teuer. Verschiedene Vorschläge wurden genannt, waren jedoch nicht durchführbar, dauerten zu lange oder waren zu teuer. Schließlich fiel König Schlampi seine neue Buchstabenfabrik ein. Er schickte den Diener aus, neue Buchstaben herstellen zu lassen. Unterdessen unterhielten Tänzerinnen und der Kraftprotz die Könige und das Publikum. Der Diener traf schließlich mit der Nachricht ein, dass alle Buchstaben fertig seien. Diese wurden sogleich präsentiert und so nahm diese Geschichte noch ein gutes Ende.

    Null Bock auf Urlaub mit Eltern

    Nach einer kurzen Pause ging es mit den Jugendlichen weiter. Wie erklärt man den Eltern am besten, dass man keine Lust hat, mit in den jährlichen Sommerurlaub zu fahren. In „Ferien nach Maß“ wurde dieses Thema aufgegriffen. Hier sprang kurzfristig Fabian Liebst als Lehrer Herr Wimmer ein, da die Darstellerin der Lehrerin wegen einer Erkrankung kurzfristig ausfiel.

    Herr Wimmer erfährt über das Aufsatzthema „Wie stelle ich mir meine Ferien vor?“, dass die Schülerinnen von der Planung des Familienurlaubs nicht begeistert sind. Paula muss jedes Jahr mit in das „blöde“ Spanien fahren. Erst drei Tage Autofahrt und Stau, dann nur Strand, Kathedralen und Strandpromenade. Viel lieber würde sie mal zuhause bleiben und mit dem Rad an den Frickenhäuser See fahren. Auch die anderen Mädchen wollen nicht mehr in den Bayerischen Wald, wo man schon jede Kuh kennt oder nach Paris, wo man vom vielen rumlaufen nur Plattfüße bekommt. Auch die Ferien bei Tante Ursula sind langweilig, dort gibt es nicht mal Freundinnen zum Spielen. Alle möchten einfach nur ausschlafen und das machen, was sie schon immer gern machen wollten.

    Natürlich traut sich keine der Mädchen diese Wünsche laut bei den Eltern zu äußern. Herr Wimmer lädt die Eltern zur letzten Schulstunde vor den Ferien ein. Hier kommt zur Sprache, was im Verborgenen „brennt“. Zunächst sehr zum Missfallen der Eltern. Schließlich schlägt Herr Wimmer vor, die Schülerinnen unter Aufsicht daheim zu lassen. Die Kinder haben ihren Freiraum und können die Ferien so nach ihrem eigenen Maß gestalteten.

    Auch die Mädchen beteuern, dass sie sich selbst versorgen können und Ordnung halten. Schließlich wollen die Eltern immer, dass man selbstständig werde. „Zuhause bin ich doch viel billiger als in Spanien“, gibt Paula zu bedenken. Sehr zur Freude der Schülerinnen gehen die Eltern auf Wimmers Vorschlag ein.

    Zum Schluss bittet Paulas Vater Wimmer um ein Gespräch. Er gesteht, dass er nur seiner Frau zu Liebe immer nach Spanien fahre und er selbst auch keine Lust auf Spanien habe. Herr Wimmer schlägt ihm vor, auch mal einen Aufsatz zu schreiben. Beide Theaterstücke kamen beim Publikum im Pfarrgarten am Kolpingheim wieder sehr gut an. Die Eltern, Großeltern und Freunde der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler sparten nicht mit Applaus für den Theaternachwuchs.

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