Sonntag, 30. September, sollte man sich jetzt bereits im Terminkalender anmerken. Dann nämlich findet eine Benefizschleppjagd der Frankenmeute in Bad Königshofen statt. Der Erlös geht an die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks „Sternstunden“. Die Jagdherrschaft liegt auch in diesem Jahr wieder bei Armin Kirchdorfer, Schirmherr ist Bürgermeister Thomas Helbling.
Treffpunkt ist wieder der Kurpark, wo die Jagd um 11.30 Uhr musikalisch eröffnet wird. Um 12 Uhr heißt es dann: Aufbruch zur Jagd. Für die Bevölkerung ist sowohl der Auftakt als auch am Nachmittag um 14.30 Uhr das Curée mit Buchverteilung sehenswert. Mit dabei ist natürlich wieder die Beagle-Meute. Um 12 Uhr wird zur Jagd rund um Bad Königshofen aufgebrochen. Dabei sind verschiedene sportliche Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehören 20 Kilometer mit festen Hindernissen im hügeligen Gelände und über Gräben.
Dieses besondere Erlebnis der Reiter und der Beagle-Meute zieht seit vielen Jahren zahlreich Besucher in die Stadt. Schon vor Jahrhunderten fand solch jagdliches Reiten statt. Damals allerdings jagte man auf lebendes Wild, so unter anderem Hirsche, Wildschweine, Fuchs und Hase. Heute wird nur eine Duftspur gelegt, denen die Hunde folgen. Bei der Frankenmeute ist es Trittsiegel (Das voraus reitende Pferd verletzt die Bodenfläche, dadurch wird eine Duftspur gelegt) darauf sind die Hunde der Frankenmeute trainiert.
Was fasziniert an diesem Reiten? Es ist die Faszination der Natur, die man vom Pferd aus erlebt und vor allem die Arbeit der Hunde, sagen Teilnehmer. In der Meute gibt es einen sogenannten „Kopfhund“, der die Nase immer am Boden hat und der Spur folgt, während die anderem ihm folgen. Die Reiter selbst sind hinter den Hunden. Der Abstand zwischen Pferd und Hunden beträgt oftmals bis zu zwanzig Meter. Ganz wichtig, sagt Uwe Hochbrückner von der Frankenmeute, sei es, dass man nicht zu nah aufreitet, damit auch den Hunden nichts geschieht.
In Bayern gibt es zwei Schleppjagdvereine, einen in der Nähe von Augsburg, und die Frankenmeute. Wer glaubt, dass die Reiter in normaler Reitkleidung auf den Pferden sitzen, der wird in Bad Königshofen eines Besseren belehrt. Ein grüner langer Frack, darunter eine rote Weste, schwarze Hose und hohe Reitstiefel, sowie eine schwarze Reitkappe, das sogenannte Tenue, sind angesagt. Aus Frankreich übernommen sind die Jagdhörner, die vor und zum Aufbruch der Jagd geblasen werden. Diese Instrumente sind in Frankreich auf „D“ gestimmt, in Deutschland sind die Jagdhörner auf „S“.
Der Bad Königshofener Uwe Hochbrückner reitet seit vielen Jahren bei der Frankenmeute, die es seit 1976 gibt. Sie versteht sich als eine Equipage, die hinter laut und spurtreu jagenden Hunden reitet. Die spielerische Suche nach dem Pansen, der von einem Equipagenmitglied außer Sicht der Hunde über eine Wiese geschleift wurde, ist die Grundlage für das sichere Jagen der Hunde. Die Frankenmeute versteht sich als sportlich reitende Meute, deren größtes Interesse aber der Arbeit der Hunde gilt.