„Glücklicherweise war es nur eine Übung, aber auch die ist notwendig, um im Ernstfall Bescheid zu wissen“, meint Johannes Rebelein, der sich das Szenario ausgedacht hatte.
Am Ende der Übung zeigten sich, und das war erfreulich, nur wenige Schwachpunkte, die künftig zu beachten sind. Mit dabei waren sowohl Kreisbrandinspektor Hermann Weigand, als auch Polizeihauptkommissar Michael Dros, Leiter der Polizeidienststelle Bad Königshofen, sowie als Notarzt Dr. Ulrich Sauter und Einsatzleiter Wilhelm Schüler vom BRK Bad Königshofen.
Als die Wehrleute an der Biogasanlage Bad Königshofen ankamen, stellte sich heraus, dass der Brand im Blockheizkraftwerk ausgebrochen war. Neben den Floriansjüngern waren auch die Mitglieder des BRK Bad Königshofen mit zwei Rettungswagen vor Ort. Mittlerweile stellte sich heraus, dass es im BHKW zur Explosion gekommen war und das gesamte Gebäude am Ende der Biogasanlage in Vollbrand stand. Für die Wehrleute vor Ort hieß es zunächst die Lage erkunden und zwar durch einen Atemschutz-Trupp. Diese wiederum wurden durch eine Feuerwehrfrau überwacht.
Wie Kommandant Klaus Geißler berichtete fanden vor Ort auch Messungen wegen austretender Gefahrstoffe statt und es stellte sich heraus, dass einige Personen in der Nähe der Brandstelle waren und teils schwer verletzt waren. Im Ernstfall wäre eine Nachalarmierung der Atemschutzträger der Feuerwehren in Sulzdorf, Saal, Trappstadt und Alsleben notwendig gewesen, erklärte Rebelein, was bei der Übung aber nur fingiert wurde.
Wichtig war die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Die Polizei hatte die Aufgabe übernommen, den Betreiber der Anlage zu informieren und war auch für die Straßensperrung zuständig. Für die Wehrleute war es am Einsatzort unter anderem wichtig, nicht nur die Flammen zu bekämpfen, sondern dabei auch die Windrichtung zu beachten und besondere Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Hier könnte es zum Beispiel um eine weitere Explosion gehen, um Trümmer, die durch die Luft fliegen oder auch austretende Gase.
Ein Erkundungstrupp war deshalb mit einem Messgerät unterwegs. Beim Schwerpunkt Personenrettung stellte sich heraus, dass ein Erkundungstrupp auf eine Person traf, die um Hilfe rief. Hier ging es bei der Übung darum, die Ruhe zu bewahren und die Personenrettung weiterer Verletzten zu planen und gegebenenfalls Unterstützung anzufordern. Letztendlich mussten die Wehrleute aber auch darauf achten, dass bei der Übergabe der „Verletzten“ an den Rettungsdienst notwendige Informationen weiter gegeben wurden, wie die Personen aufgefunden wurden, ob sie ansprechbar waren oder in welcher Lage man sie vorgefunden hat.
Bei der Übung an der Biogasanlage Bad Königshofen waren insgesamt 30 Feuerwehrleute der Bad Königshöfer Wehr im Einsatz, hinzu kamen zwei Rettungswagen des BRK Bad Königshofen und ein „vier Trage - Wagen“. Leitender Notarzt war Dr. Ulrich Sauter, als Einsatzleiter fungierte Wilhelm Schüler. Beide einigten sich darauf, dass aufgrund der „Verletzungen“ insgesamt zwei Hubschrauber angefordert werden sollten.
Sauter erwähnte in diesem Zusammenhang die späte Abendstunde und meinte, dass die Hubschrauber aus Suhl und Ochsenfurt die Verletzten zu den Kliniken bringen können und dann rechtzeitig vor Sonnenuntergang ihren jeweiligen Standort wieder erreichen. „Das ist etwas, worauf man achten muss“, sagte der praktische Arzt bei der Endbesprechung. Schließlich könnten diese Rettungshubschrauber nicht in der Nacht fliegen. Dr. Ulrich Sauter hatte auch die entsprechenden Landeplätze bereits festgelegt. Wie Johannes Rebelein bei der Abschlussbesprechung sagte, müssten die Feuerwehrleute künftig darauf achten, die Schläuche nicht auf die Zufahrtswege zu legen, da sonst erst Brücken benötigt werden, damit die Rettungsfahrzeuge darüber fahren können. Ansonsten zeigte er sich mit der Übung rundum zufrieden.