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Bad Königshofen: Wenn die Kirche nach Hause zu den Menschen kommt

Bad Königshofen

Wenn die Kirche nach Hause zu den Menschen kommt

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    Georg Leupold (links) und der katholische Pfarrer Karl Feser in  der Sakristei, in der ein Großteil der neuen Technik für die Live-Übertragungen der Gottesdienste aus der Stadtpfarrkirche installiert ist. Feser unterstützt das Projekt „Die Kirche nach Hause zum Menschen bringen“ seit vielen Jahren.
    Georg Leupold (links) und der katholische Pfarrer Karl Feser in der Sakristei, in der ein Großteil der neuen Technik für die Live-Übertragungen der Gottesdienste aus der Stadtpfarrkirche installiert ist. Feser unterstützt das Projekt „Die Kirche nach Hause zum Menschen bringen“ seit vielen Jahren. Foto: Alfred Kordwig

    Es ist schon eine ganze Weile her: Der Bad Königshöfer Georg Leupold wollte in den 1990er Jahren aus der Stadtpfarrkirche zunächst das gesprochene Wort zu Menschen zu bringen, die krank oder bettlägerig waren, oder einfach nicht mehr zu Fuß unterwegs sein konnten. "Der damalige Stadtpfarrer Linus Eizenhöfer unterstütze mich nach Kräften und motivierte mich, diese technische Möglichkeit einzurichten", erinnert sich Georg Leupold.

    Viele Unterstützer gefunden

    Die Genehmigung für den Übertragungsbetrieb wurde dann zum 3. November 1993 vom Bundesamt für Post und Telekommunikation erteilt. Mit einem Funkempfänger konnte man ab diesen Zeitpunkt die Gottesdienste mithören. Im Laufe der Zeit wurde die Technik ständig verbessert und es kamen bewegte Bilder dazu. Zunächst übertrug Pfarrer Linus Eizenhöfer über eine provisorische Antennenleitung und mit eigener Kamera die Gottesdienste ins Juliusspital.

    Vor zehn Jahren baute Georg Leupold dann eine professionelle, steuerbare IP-Kameraanlage ein, die über einen Umsetzer in die Antennenanlage des Juliusspitals eingespeist wird. Auch der Nachfolger von Pfarrer Linus Eizenhöfer, Pfarrer Karl Feser, hielt über die Jahre weiter an dem Projekt fest wie auch der vor kurzem verstorbene Leiter des Juliusspitals, Manfred Bühner.

    Weitere Unterstützung erfuhr das Projekt laut Leupold durch Konzerteinnahmen unter der Schirmherrschaft von katholischer und evangelischer Kirche, durch den Lions Club Bad Königshofen und das Hotel Ebner. Auch der Liedermacher und Pfarrer Clemens Bittlinger half mit, indem er bei einigen Konzerten in der Region teilweise auf seine Gage verzichtete.

    Zeitversetzte Übertragungen möglich

    „Dass diese Technik sich jetzt als Vorteil in der Corona Krise erweist, daran haben wir damals natürlich noch nicht gedacht“, sagt der Radio- und Fernsehtechnikermeister, der in Bad Königshofen neben seinem eigenen Geschäft auch eine Ballonfahrerschule betreibt und seinem Bruder Michael für die technische Unterstützung dankbar ist.

    Die sozialen Netzwerke hätten sich in den letzten Jahre so stark entwickelt, dass es über eine Verlinkung möglich sei, Daten praktisch in alle Haushalte zu bringen. „Durch die Speichermöglichkeit zum Beispiel auf YouTube ist es außerdem möglich, auch zeitversetzt Übertragungen anzuschauen“, weiß Georg Leupold. Das habe den Vorteil, dass sich etwa Berufstätige nachträglich die Gottesdienste oder auch Musikveranstaltungen im Internet anschauen können.  „Gerade jetzt in dieser Zeit, wo nur eine begrenzte Anzahl von Kirchenbesuchern zugelassen sind, kann die Kirche so zu vielen Menschen in die Haushalte kommen.“

    Ein Stück Zeitgeschichte: die Genehmigung für den Übertragungsbetrieb  vom Bundesamt für Post und Telekommunikation aus dem Jahr 1993.
    Ein Stück Zeitgeschichte: die Genehmigung für den Übertragungsbetrieb vom Bundesamt für Post und Telekommunikation aus dem Jahr 1993. Foto: Georg Leupold

    Link oder QR-Code

    Worüber sich Georg Leupold besonders freut: Ab sofort können Kirchenveranstaltungen und Gottesdienste mit einem festen Link von zu Hause über den PC oder einen Smart-TV, der an einem Home-Netzwerk angeschlossen ist, live oder auch nachträglich aus dem Speicherbereich der Verlinkung angesehen werden. 

    Anstatt des Links kann auch der QR-Code verwendet werden. Leupold hofft, dass sich weitere Sponsoren finden, die zum Beispiel aktiv die Kameraführung bei Gottesdiensten oder auch das Projekt „Die Kirche nach Hause zum Menschen bringen“ unterstützen. „Dafür werden wir auf der Webseite der Stadtpfarrkirche eine Sponsoren-Werbeseite einrichten, um das Engagement der Sponsoren entsprechend zu würdigen.“

    Der Link lautet: https://www.youtube.com/channel/UCUrIAuuSciFPKluYw-I3X9Q. Bei den TABS Übersicht - Video - Playlists dann auf Video klicken. Links Upload anklicken. Ein Fenster geht auf: „Anstehenden Livestream anklicken“.

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