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BURGLAUER: Wenn Tauben auf Pfiff reagieren

BURGLAUER

Wenn Tauben auf Pfiff reagieren

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    So sehen Sieger aus: Das erfolgreiche Brieftaubenmännchen von Züchter Engelbert Bäumker aus Burglauer.
    So sehen Sieger aus: Das erfolgreiche Brieftaubenmännchen von Züchter Engelbert Bäumker aus Burglauer. Foto: FOTO Brigitte Chellouche

    Das sind die Brieftauben von Engelbert Bäumker. Schon seit 1995 züchtet der Burgläurer diese Vögel. Der Brieftaubensport ist sein großes Hobby. Über 25 Stunden in der Woche kümmert er sich intensiv um seine Tiere und trainiert sie.

    Früher war er beruflich viel unterwegs, da konnte er sich keine Brieftauben anschaffen. Als dann 1993 das elektronische Konstatiergerät entwickelt wurde, entschloss er sich mit den Brieftaubensport zu beginnen. Denn bei den mit Chip ausgerüsteten Brieftauben musste kein Züchter mehr im Schlag ausharren. Bei Wettflügen konnte die Abflugs- und Ankunftzeit elektronisch erfasst werden. Bäumker ist sehr stolz auf seine Vögel, haben sie ihm in dieser Saison doch den Sieg in der Reisevereinigung Münnerstadt beschert. Mit 53 Preisen und 3289 AS-Punkten (Geschwindigkeitspunkte) belegte er mit seinem Tauben-Team (ein Männchen und vier Weibchen) den ersten Platz.

    Auch Bäumkers Frau Gerda ist begeisterte Brieftaubensportlerin. Sie springt gerne ein, falls ihr Ehemann keine Zeit hat. Gerdas Pfiff klingt zwar etwas melodischer, doch die Tauben kennen auch ihn. „Am spannendsten sind die Wettflüge“, erklärt Bäumker, „auch sonst ist das Arbeiten mit den Vögeln eine Freude.“

    Den Ablauf eines Wettfluges erklärt der Vorsitzende der Reisevereinigung Münnerstadt, Karl Braungart aus Leutershausen. In Salz wird jede einzelne Brieftaube, die am Wettflug teilnimmt, über eine Antenne geführt und so von Computer erfasst. Anschließend werden die Tiere, circa 7000 an der Zahl in 198 Boxen eingekorbt, die sich in einem Lkw mit Anhänger befinden. Zwei Fahrer sind für die Sicherheit und Gesundheit der Vögel verantwortlich. Meistens befinden sich die Abflugsorte der Taubenzüchter in Frankreich, und zwar im Elsaß und in Burgund.

    Derweil sitzt in Windshausen Auflassleiter Eberhard Katzmann an seinem Computer und kontrolliert die Wetterlage auf der Flugroute. Er muss genau auf Wind, Temperaturen und Unwetter achten. „Katzmann ist ein sehr wichtiger Mann“, betont Braungart, er hat eine große Verantwortung und musste für seine Aufgaben mehrere Schulungen absolvieren.

    Wichtig sei auch, dass sich der Auflassleiter zuvor informiert, ob kein anderer Wettflug den eigenen quert. „Das wäre furchtbar, ist aber auch schon geschehen“, so Braungart. Viele Brieftauben sind dabei zu Tode gekommen.

    Unruhig warten zu Hause die Züchter. Ihre Blicke gehen zum Himmel, aber auch auf den Videotext im BR Fernsehen. Dort sind alle Auflasszeiten veröffentlicht. „Das ist der spannendste Teil des Wettfluges“, bestätigen beide Männer mit glänzenden Augen. „Die Freude ist immer groß, wenn die Vögel als schwarze Punkte am Himmel erscheinen und pfeilschnell auf den Taubenschlag zufliegen.“ Wenn sie dann noch eine gute Zeit geflogen sind wie bei Engelbert Bäumker, dann sind die Züchter glücklich.

    Bei Ankunft am Taubenschlag laufen die Vögel wieder über Antennen, so kann ihre Flugzeit genau gemessen werden, erklärt Braungart. Am Abend treffen sich alle Brieftaubenzüchter in Salz mit ihrem Konstatiergerät. Dort werden die Daten in den Computer eingelesen werden. So kann sofort die Reihenfolge der Plätze ausgerechnet werden.

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