(rme/ak) Wild ist der Westen, weit ist die Prärie – einige Sulzfelder Bürger fühlten sich neulich tatsächlich wie in einem amerikanischen Western, denn es wurde gleich zwei Mal scharf geschossen.
Einmal traf das Projektil ein Garagentor, einen weiteren Treffer gab es in einem heruntergelassenen Rollladen. Schadenssumme insgesamt: rund 1000 Euro (wir berichteten).
Vanessa Streit ist eine der Geschädigten. Wie immer ließ sie die Rollläden in ihrem Haus in der Schweinfurterstraße am Abend des 5. Oktober gegen 20.30 Uhr herunter. Als sie am folgenden Vormittag die Rollläden in dem im ersten Stock gelegenen Gästezimmer gleich neben dem Kinderzimmer wieder hochzog, machte sie eine erschreckende Entdeckung: Der Rollladen war durchschossen, die Fensterscheibe beschädigt. Das Projektil befand sich zwischen Fliegengitter und Fenster. Familie Streit rief daraufhin sofort die Polizei in Bad Königshofen an, die Beamten waren gegen 15 Uhr am Tatort.
Dominik und Vanessa Streit finden keine Erklärung für den Vorfall. „Wir schulden niemandem etwas und haben auch keine Feinde“, so Vanessa Streit gegenüber dieser Zeitung.
Ungewöhnlich ist zudem, dass weder die Bewohner selbst noch die Nachbarn den Einschuss gehört haben. Könnte es sich beim Tatwerkzeug also unter Umständen um eine Waffe mit Schalldämpfung gehandelt haben? Die junge Familie, die erst vor kurzem Nachwuchs bekam und den Neubau ihres Eigenheimes fertigstellen konnte, ist jedenfalls sehr beunruhigt. „Als ich neulich am Abend hinausging, um das Tor zu schließen, hatte ich schon ein beklemmendes Gefühl im Bauch“, sagt Vanessa Streit.
Die Polizei hat indes noch keine Spur vom Täter. „Es gibt keine Hinweise aus der Bevölkerung zu diesem Vorfall“, so Polizeihauptkommissar Kurt Etzel am Montagnachmittag gegenüber der Main-Post. „Wir wissen auch nicht, um welche Art von Waffe es sich gehandelt hat“, sagt der Leiter der Polizeistation Bad Königshofen. Es könnte eine Stahlschleuder oder auch eine Luftdruckwaffe gewesen sein.