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MELLRICHSTADT: Werksführung bei Lisi: Fünf Millionen Teile in 24 Stunden machbar

MELLRICHSTADT

Werksführung bei Lisi: Fünf Millionen Teile in 24 Stunden machbar

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    Betriebsbesichtigung bei Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt: im Bild (von links) der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner, CSA-Kreisvorsitzender Konrad Tripp, Lisi-Werksleiter Roger Schweigert, Werkgründer Wolfgang Wulf, die Personalratsvorsitzende Silvia Seifert, Produktionsleiter Burkard Grenzer, der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel und Landrat Thomas Habermann. Zum Termin hatte die CSA Rhön-Grabfeld eingeladen.
    Betriebsbesichtigung bei Lisi Automotive KKP in Mellrichstadt: im Bild (von links) der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner, CSA-Kreisvorsitzender Konrad Tripp, Lisi-Werksleiter Roger Schweigert, Werkgründer Wolfgang Wulf, die Personalratsvorsitzende Silvia Seifert, Produktionsleiter Burkard Grenzer, der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel und Landrat Thomas Habermann. Zum Termin hatte die CSA Rhön-Grabfeld eingeladen. Foto: Foto: Fred Rautenberg

    „Der Rhöner redet mehr über das, was er nicht kann, als über das, was er kann! Aber wenn man dem Rhöner die Angst nimmt, dann geht er mit dir durchs Feuer!“ Der das sagte, musste es wissen. Denn er hatte in vielen Unternehmerjahren seine Mitarbeiter aus Rhön-Grabfeld schätzen gelernt: Wolfgang Wulf, der einstige Besitzer der Firma KKP im Gewerbegebiet Loh, die jetzt an die Weltfirma Lisi Automotive angeschlossen ist.

    Am Dienstag hatte die Arbeitnehmer-Union (CSA) zu einer Betriebsbesichtigung bei Lisi unter dem Thema „Innovative Arbeitsplätze sind die Zukunft für unseren Landkreis Rhön-Grabfeld“. eingeladen. Dabei stand auch eine Diskussion über mittelständische Unternehmen und deren Arbeitsplatzangebote in unserem Landkreis im Blickpunkt. Neben CSA-Mitgliedern und Gästen nahmen auch die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner und Steffen Vogel teil, ebenso Landrat Thomas Habermann, Landtagspräsident a. D. Johann Böhm, die Bürgermeister Fridolin Link (Hausen) und Florian Liening-Ewert (Hendungen) und der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende von Mellrichstadt, Christian Herbig.

    Der CSA-Kreisvorsitzende Konrad Tripp machte deutlich, wie wichtig es sei, dass besonders junge Familien eine Chance haben, in der Region zu bleiben. Mittelständische Unternehmen wie Lisi Automotive bieten den Menschen Arbeitsplätze und sollten dementsprechend bei Neuinvestitionen von staatlicher Seite gefördert werden, damit die Wirtschaftskraft auch in einer schwächeren Region ausgeglichen und die Landflucht der Arbeitnehmer verhindert wird. Konkret hieß das für Tripp, dass der Mittelstand in Rhön-Grabfeld durch Steuererleichterungen unter Berücksichtigung der jeweils angebotenen Arbeitsplätze unterstützt werden sollte.

    Werksleiter Roger Schweigert stellte den über 30 Besuchern das Werk vor. 1974 von Wolfgang Wulf in Unsleben gegründet, zog es 1977 nach Mellrichstadt um, wurde 1998 von der Rapidgruppe übernommen und heißt seit 2002 Lisi Automotive KKP. Das Werk hat aktuell 266 Mitarbeiter, 25 davon sind Auszubildende. Der Umsatz liegt bei rund 34 Millionen Euro, die Betriebsfläche umfasst 11 100 Quadratmeter. Angefertigt werden in dem Mellrichstädter Werk zumeist kleine Zulieferteile aus Plastik oder auch aus Verbundstoffen für die Fahrzeugindustrie, und zwar besonders für die deutsche (48 Prozent), aber auch die europäische (32 Prozent) und die weltweite Automobilindustrie (20 Prozent).

    Lisi Mellrichstadt punktet vor allem durch seine Kapazitäten im eigenen Werkzeugbau für die Produktion der Fertigungsteile im Spritzgussverfahren. Beeindruckende fünf Millionen Teile können in 24 Stunden angefertigt und, soweit nötig, montiert werden. Schon weit fortgeschritten ist der Bau der Riesenhalle des Logistikzentrums, das voraussichtlich im Mai seinen Dienst aufnehmen kann.

    In zwei Gruppen besichtigten die Besucher die Werkshallen. Roger Schweigert und Produktionsleiter Burkard Genzler gaben zahlreiche Informationen zum Produktionsverlauf, zu den Arbeitsbedingungen und zu den Prinzipien der Produktion. Sicherheit für die Mitarbeiter und das Werk steht an erster Stelle, dann in der Prioritätenfolge das Prinzip der Qualitätsverbesserung, die Optimierung der Logistik und die Optimierung der Produktion. Dieses System des „Problem Solving Managements“, kurz PSM genannt, wird, so Schweigert, bei jeder Produktionsbesprechung eingehalten.

    Nach der Führung trafen sich die Besucher im Konferenzraum, um über die Frage zu diskutieren, was die Politik nach Meinung von Industrievertretern tun könne. Werksleiter Schweigert sprach sich hier für das geplante Abkommen TTIP mit den USA aus. Das tat auch der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner, wenngleich er bemängelte, dass es bei den Verhandlungen an Transparenz für die Öffentlichkeit fehle.

    Auf die Frage von Konrad Tripp, ob die Asylbewerber in Deutschland dem Fachkräftemangel entgegenwirken könnten, zeigte sich Schweigert grundsätzlich optimistisch, doch seien diese Potenziale zurzeit noch kaum auszuschöpfen, weil man über die Qualifikation der Asylbewerber wenig wisse. Auf jeden Fall sei die Firma bestrebt, die Arbeitsplätze für die Bevölkerung hier nicht nur zu bewahren, sondern auch sukzessiv zu vermehren.

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