Seit Beginn des Schuljahres leitet Eveline Scherer die Grundschule in Nordheim. Am Montag wurde sie in einer Feierstunde offiziell ins Amt eingeführt.
Wenngleich eigentlich keine Amtseinführung, sondern, wie Schulrat Walter Volkmuth bemerkte, eine amtsgleiche Versetzung gefeiert wurde. Denn Eveline Scherer bringt bereits Erfahrungen als Schulleiterin und Rektorin der Schulen in Obersinn und Karbach mit, so Volkmuth in seiner Ansprache. Er freute sich, dass die Schule in Nordheim mit Eveline Scherer wieder eine eigenständige Schulleitung hat. Dankesworte richtete der Schulrat an Egon Bauß, der die Grundschulen in Nordheim und Fladungen bis zum Ende des vergangenen Schuljahres in Doppelfunktion geleitet hat. Bauß ist nun Rektor der Mittelschule Mellrichstadt, und die Fladunger Grundschule wird von Sabine Thanisch geleitet.
Walter Volkmuth zeigte sich beeindruckt von den ständigen Herausforderungen, die Eveline Scherer in ihrer wechselvollen Schullaufbahn gesucht und auch immer wieder gemeistert hat. Wobei er die Neuorientierungen der neuen Schulleiterin würdigte – hat sie doch dabei gewohnte Umgebungen, von Volkmuth als „Komfortzonen“ bezeichnet, verlassen. Und mit dem Wunsch, dass Führung etwa die Fähigkeit beinhaltet, andere für ein gemeinsames Ziel zu motivieren, wünschte Volkmuth auch im Namen von Schulamtsdirektor Klaus Jörg alles Gute für die Tätigkeit Scherers an der Grundschule Nordheim.
Fridolin Link, Bürgermeister von Hausen und Vorsitzender des Schulverbands Nordheim, freute sich, dass mit Eveline Scherer als neue Leiterin „eine gute Wahl getroffen wurde“. Link hob ihre große pädagogische Erfahrung hervor. Um junge Menschen fit für die Zukunft zu machen, sicherte der Schulverbandsvorsitzende Scherer seine Unterstützung zu.
Für Personalrätin Bernadette Hench ist es wichtig, dass das Schulleitungsbüro nun wieder täglich besetzt ist. Und auch, dass die beiden Schulen, Nordheim und Fladungen, nun wieder getrennt geleitet werden. Scherers Vorgänger Egon Bauß versicherte, dass es höchste Zeit war, wieder eine Schulleitung in Nordheim zu haben. Bauß hatte auch ein Geschenk für Eveline Scherer mitgebracht: ein Buch mit dem Titel „Hummeldumm“. Dieser Roman erzählt von einer chaotischen Reise nach Namibia, denn Bauß wusste, dass Scherer eine Leidenschaft für dieses afrikanische Land hegt. Keinesfalls sei es hummeldumm von ihr gewesen, sich an der Schule im schönen Nordheim zu bewerben, merkte Bauß am Ende noch scherzhaft an.
Der Elternbeiratsvorsitzende Tobias Mültner begrüßte im Namen der Eltern die neue Leiterin und überreichte ein Präsent, wobei er die nicht auf Anhieb erkennbaren Vorzüge der Rhön auflistet.
Eveline Scherer selbst machte deutlich, dass sie auf Werte wie Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit, Wahrhaftigkeit, Toleranz und die Vermeidung von Streit setzt, was von Eltern, Lehrern und Schülern vermittelt werden sollte. Denn Werte-Erziehung ist für Scherer das A und O einer guten Schule. Scherer verwies in dem Zusammenhang auf die Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry, das eines ihrer Lieblingsbücher sei. Der Fuchs, ein Freund des Prinzen, erklärt ihm darin: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Die Schulleiterin überträgt dies sinngemäß auf die Lehrer und Erzieher, die für die anvertrauten Schüler verantwortlich sind.
Zwischen den Ansprachen traten Schüler auf. Erst- und Zweitklässler sangen „Wünsche schicken wir wie Sterne“. „I can sing a rainbow“, meinten die Viertklässler und von der dritten Klasse kam die Aufforderung „Schau den Menschen in die Augen“. Dazwischen ein musikalischer Menü-Vorschlag: Mit ihren Akkordeons verkündeten Sabine Thanisch und Daniela Pototschnik-Fuchs „Heit gibt's a Rehragout auf'd Nacht“. Als Alternative stand auch „etwas Feines, von der doudn Sau ein Schweiners“, auf der musikalischen Speisekarte.