Blauer Himmel, Sonnenschein und Schnee: Kein Wunder, dass der Parkplatz am Schwarzen Moor wieder gut gefüllt ist. Autos aus Dortmund, Dresden oder Aschaffenburg sind ebenso zu sehen wie aus Fulda und Bad Neustadt. Vereinzelt treffen Ski-Langläufer ein, um hier eine Rast einzulegen oder sich in der Infostelle über die Lange Rhön oder das Schwarze Moor informieren zu lassen. Was die meisten der zahlreichen Besucher vermutlich gar nicht wissen: Sie haben Glück. Eben erst, pünktlich zum herrlichen Winterwetter, konnten der Kiosk, die Infostelle und nicht zuletzt auch die Toilettenanlage wieder geöffnet werden.
Nervende Zwangspause
Roland Fuchs, seine Tochter Daniela und seine Mitarbeiter stehen wieder an Grill und Tresen und bedienen ihre Gäste mit den berühmten Bratwürsten oder einem Glühwein. Auch sie sind guter Dinge, haben sie doch gerade eine längere „nervende Zwangspause“ beendet.
Der ganze Boden zerstört
Anfang November sah es in den Räumlichkeiten noch ganz anders aus. Jahrelang war offensichtlich Wasser aus einem nicht genutzten Wasseranschluss ausgetreten und hatte den Fußboden des gesamten Gebäudes samt der dort befindlichen Heizung zerstört. Die Folge: Alles musste raus. Bevor die Handwerker Estrich und Heizungsrohre herausbrachen, mussten die Pächter erst einmal das ganze Inventar in Sicherheit bringen.
Inventar zwischenlagern
Tische, Stühle, Kühlschränke, Grill oder Kaffeemaschine mussten in der Zwischenzeit untergebracht werden, ein Teil bei einer Firma in Bischofsheim, ein anderer bei der Rother Bräu, blickt Roland Fuchs auf eine arbeitsreiche Zeit zurück. Dann begann die Zwangspause. Zunächst war das nicht weiter schlimm, schließlich schließen Roland Fuchs und sein Team den Kiosk alljährlich im November für vier Wochen.
Umfangreiche Arbeiten
Doch diesmal war von vorneherein klar, dass es länger dauern würde, bis das beliebte Ausflugsziel, das dem Freistaat gehört, seine Türen wieder öffnen würde. Nach den Abbrucharbeiten mussten die Bodenplatte wieder abgedichtet, Heizung und Isolierung eingebaut und ein neuer Estrich verlegt werden. Michael Geier, der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle für das Biosphärenreservat, der für die Sanierung zuständig war, schätzte damals, dass die Arbeiten Ende Januar abgeschlossen sein und die Wiedereröffnung am 1. Februar erfolgen sollte.
Punktlandung
Und er lag richtig gut mit seiner Schätzung. Aus dem 1. wurde zwar der 3. Februar, aber das lag wohl daran, dass dieser Tag ein eher publikumsträchtiger Samstag war. „Dass das so gut klappt, hätte ich nicht gedacht!“ Wegen dieser Punktlandung ist Roland Fuchs voll des Lobes über Michael Geier und das Hochbauamt, das die Arbeiten organisierte. Nicht ganz so gut, aber auch nicht falsch lag Michael Geier mit seiner Schätzung der Kosten. Auf sicherlich nicht unter 50 000 Euro bezifferte er im November den Schaden.
Bei der Vorstellung des Naturpark-Jahresprogramms sprach man nun von 100 000 Euro, die für die Renovierung fällig würden.
Ordentlicher Verlust
Vor der Eröffnung hatten Fuchs und seine Helfer natürlich wieder eine Woche lang viel zu tun. Das ganze Inventar musste eingeräumt, Spül- und Kaffeemaschinen sowie der Grill mussten wieder eingebaut beziehungsweise von Fachfirmen installieren werden.
Jetzt läuft das Geschäft wieder. Dass er in der von vier auf zwölf Wochen verlängerten Pause einen „ordentlichen Verlust“ machte, schmerzt Fuchs natürlich. Dazu ärgert ihn, dass er im Vorfeld alle möglichen Versicherungen abgeschlossen hat – nur keine wegen Betriebsausfalls, weil er sich ein solches Szenario nicht vorstellen konnte.
Pflegeleichter Boden
Was ihn etwas versöhnt, ist die mit einer weißen Glasfront und Edelstahl neugestaltete Theke sowie ein „richtig schöner“, pflegeleichter neuer Fußboden. Und natürlich das Traumwetter, das pünktlich zu Eröffnung eingesetzt hat. Nun wünscht er sich noch zehn Zentimeter mehr Schnee. Und dann „gehen wir in ein hervorragendes Jahr“.