Bei der Jahreshauptversammlung der Königlich Privilegierten Schützengesellschaft war die 550-Jahrfeier Thema: Die Gesellschaft war erstmals 1425 in den Annalen erwähnt worden. Am Samstag, 30. Juni, und Sonntag, 1. Juli, soll das Jubiläum gefeiert werden.
Ein angetragenes Gauschützentreffen werde es aber nicht geben, erklärte Schützenmeister Walter Kusebauch, denn Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis.
Schon für den Freitag davor haben die beiden Patenvereine ihr Kommen zugesagt. So kommen eine Abordnung der Schützenkompanie aus Bozen/Südtirol und eine aus Barbecke (Niedersachsen). Am Samstagvormittag lädt Schützenkamerad Robert Firsching zu einem Weißwurstfrühstück ein. Am Nachmittag soll sich „der größte Festzug aller Zeiten“ durch Bad Neustadt schlängeln, dem sich ein Festabend in der Stadthalle anschließen soll.
Richtig feierlich wird es am Sonntag: Die Schützen treffen sich zum Festgottesdienst mit Fahnenweihe in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, dem sich eine Feierstunde im Alten Amtshaus anschließt. Am Nachmittag gibt es ein Jubiläums- und Preisschießen.
Die Wahlen – bei den Schützen wird immer wechselweise die Führungsmannschaft gewählt – ergaben folgendes Ergebnis: Markus Harasim wurde zum 2. Schützenmeister ernannt, Schriftführerin bleibt Gudrun Münzner, Sportleiter Martin Seemann. Zum 2. Beisitzer ernannt wurde Bernd Fischer, 4. Beisitzer Hiltrud Hampel, 6. Beisitzer Roland Hampel und 8. Beisitzer Hans Bock, Kassenprüfer bleibt Peter Bulheller.
Schützenmeister Walter Kusebauch resümierte das abgelaufene Jahr. Neben dem Schießen gab es eine Reihe von gesellschaftlichen Veranstaltungen: Schützentag, Grillfest, Ferienprogramm, Bürgerschießen sowie die Teilnahme an Festzügen in der Region.
Die Schützengesellschaft zählt rund 150 Mitglieder, darunter drei aktive Jungschützen, die mit ihrem Betreuer Rudi Schöpf an ihrer ersten Gaumeisterschaft und am Jugendpokalschießen teilgenommen hatten.
Sportleiter Martin Seemann berichtete über die Zahlreichen Möglichkeiten beim Schießen mit diversen Waffen, auch stellte er stattliche Erfolge der Schützenkameraden in den Mittelpunkt.
Die Jahreshauptversammlung war der würdige Rahmen, verdienstvolle Mitglieder zu ehren: Wilhelm Straub wurde für seine immensen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. In seiner Laudatio Vorsitzender Walter Kusebauch „nur“ auf dessen wesentlichen Verdienste ein, um nicht den Rahmen der Versammlung zu sprengen. Demnach ging Straub, der kurz zuvor auch schon für 50-jährige Mitgliedschaft entsprechend geehrt wurde, stets mit offenen Augen durch das Vereinsheim nebst Anwesen. Dabei machte er stets auf dies und das aufmerksam, sprach aber nicht groß drüber, sondern packte an und erledigte die Dinge oft gleich selbst. Ein Beispiel: An gleich drei Stellen war das Dach undicht. Straub nahm sich der Sache an, organisierte er Helfer und Arbeitseinsatz in Eigenregie, war immer der Erste und der Letzte auf der Baustelle, an manchen Tagen auch ganz alleine bei der Arbeit. Damit konnte der Schaden praktisch zum halben Preis behoben werden.
Weiter erinnerte Kusebauch daran, dass Straub auch jahrelang in der Vorstandschaft aktiv war, auch war er beim Umbau des Kurzwaffen-Standes in den 90er Jahren eine große Hilfe. Zudem begann er noch einmal aktiv mit dem Auflagenschießen, wobei er seine Gattin Dörthe auch gleich mitgenommen hatte, übrigens mit großem Erfolg. Zusammen mit Ehrenschützenmeister Rainer Wagenknecht überreichte er Straub unter anhaltendem Beifall der Anwesenden die Urkunde der Ehrenmitgliedschaft, eine weitere Urkunde, ausgestellt vom Bayerischen Landessportschützenverband, erhielt Straub gleichzeitig für 50-jährige Mitgliedschaft.
Franz Reichert wurde für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Für 40jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Hans Ludwig, Georg Nagenrauft, Edda Pahl, Günther Schmitt, Hans Joachim Viebrantz, Heinz Weinhardt und Wilfried Wendt sowie für 50-jährige Mitgliedschaft Robert Firsching, Klaus Miethig und der Vorsitzende Walter Kusebauch selbst, was wieder Ehrenschützenmeister Rainer Wagenknecht vornahm.