Ein echtes Unslebener Original ist Willi Gensler, der heute 80. Geburtstag feiert. Mit 16 Jahren wurde er als Soldat eingezogen und kam erst 1948 als Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft nach Unsleben zurück.
1951 übernahm er dann den elterlichen Wagnerbetrieb, machte seine Meisterprüfung, erlernte noch das Schreinerhandwerk und legte 1962 die Meisterprüfung dafür ab. Noch heute ist das Können von „Genslers Willi“, wie er in Unsleben genannt wird, gefragt.
1952 heiratete er Marianne Bessing. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Aber nicht allein Familie und der Beruf bestimmten sein Leben. Das gemeindliche Wohl lag ihm sehr am Herzen und so gehörte er 30 Jahre dem Gemeinderat an. Über 53 Jahre war er aktives Mitglied im Musik- und Gesangverein, gehörte lange Jahre dem Vorstand an und wurde 1992 zum Ehrenmitglied ernannt.
Seine Tenor-Stimme war nicht nur in Unsleben gefragt, oft unterstützte er den Sängerkranz Bad Neustadt. 2003 erhielt er die Ehrenurkunde des TSV Unsleben für 60 Jahre Mitgliedschaft. 2001 die Ehrenurkunde für 50 Jahre Mitglied der Spätheimkehrer und 2004 wurde er zum Ehrenmitglied der Soldaten- und Reservistenkameradschaft ernannt. Weiterhin war er 25 Jahre im Vorstand der Raiffeisenbank Bad Neustadt tätig.
2002 schlug das Schicksal hart zu, es starb seine geliebte Frau, vier Wochen vor der goldenen Hochzeit. Der Gesundheitszustand lässt nach einem Schlaganfall im vergangenen Jahr des öfteren zu wünschen übrig. Doch die vielen Schreinerarbeiten, die er noch heute für seine Familie und Freunde in seiner Rentnerwerkstatt, im „Werk II“, herstellt, lassen ihm nicht viel Zeit zum Grübeln.
Mit seiner jetzigen Lebensgefährtin unternimmt er des öfteren kleine Ausflüge in die nähere Umgebung und wird liebevoll von seinen fünf Kindern versorgt, die ihm zusammen mit seinen Enkelkindern und einem Urenkel zu seinem Ehrentag gratulieren.