Die Freien Wähler kürten bei ihrer Nominierungsversammlung einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt und stellten eine Liste von zwölf Bewerbern für den Gemeinderat auf. Dabei wählten sie erneut den amtierenden Bürgermeister Reimund Voß zum Kandidaten für den höchsten Posten in der Gemeinde.
Voß ist seit 2002 Bürgermeister von Willmars. Damals trat er die Nachfolge von Wolf Pittorf an. Bei einer Wiederwahl würde er in seine vierte Amtsperiode gehen. Danach sieht es aktuell auch aus, denn die Freien Wähler stellen bislang die einzige Liste. Der Willmarser Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern, alle gehören den Freien Wählern an.
Reimund Voß wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Freien Wähler seit 1948 Verantwortung für die Gemeinde Willmars übernehmen und die kommunale Selbstverwaltung mit Inhalt füllen würden. Politik sei ein schwieriges Geschäft. Mit wenigen finanziellen Mitteln müssten die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Es gehe darum, "Gutes zu verwirklichen, Unbedachtes zu verhindern und zu wissen, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann".
Erneuerungen im Feuerwehrwesen
Der Bürgermeister blickte auf die vergangenen sechs Jahre zurück. In allen drei Ortsteilen wurde das Feuerwehrwesen mit neuen Fahrzeugen und Gebäuden beziehungsweise Gebäudeteilen erneuert.Völkershausen wurde an die Tiefenbrunnen des Wasserzweckverbandes der Willmarser Gruppe angeschlossen. Jeder Bürger besitze einen sicheren Zugang zum Trinkwasser, betonte Voß. Darüber hinaus wurden alle Ortsteile der Gemeinde mit Breitbandanschlüssen versorgt. Noch in diesem wird die Aufstellung eines Mobilfunkmastes dafür sorgen, dass Willmars und Filke aus ihrer Funkloch-Situation befreit werden.
In den kommenden sechs Jahren, führte der Bürgermeister weiter aus, werde es hauptsächlich darum gehen, einen Teil der Grundschule in eine moderne Kindertagesstätte umzubauen.Mit Unterstützung des Amts für Ländliche Entwicklung sollen ferner die Ortskerne revitalisiert werden. Konkret sollen zu 100 Prozent geförderte Beratungsscheine für Architekten und eine Investitionshilfe für die Wieder-Bewohnung von leerstehenden Immobilien angeboten werden. "Mit einem kleinen Baugebiet wollen wir auch denen gerecht werden, die nicht renovieren, sondern neu bauen wollen", fügte Reimund Voß an.
Auch unkonventionelle Wege beschreiten
Der Bürgermeister sprach auch den Umstand an, dass der Turnhallenteil der ehemaligen Grundschule mit dem Auszug der Herbert-Meder-Schule der Lebenshilfe gegen Ende des Jahres leer stehen wird. "Für eine weitere Nutzung müssen auch unkonventionelle Wege wie die Heranziehung auswärtiger Institutionen beschritten werden", sagte er. Auch die Heizungsanlage für die Grundschule sei zu erneuern. Der 25 Jahre alte Ölbrenner müsse durch eine moderne Holzpellet-Heizung ersetzt werden.
Das Ortsoberhaupt brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich ein Initiativkreis für den Erhalt des Dorfladens gebildet hat. Auch die Vereine würden die Hilfe der Gemeinde brauchen. "Der TSV Willmars spielt keinen Fußball mehr, der Musikverein hat keine spielfähige Kapelle und die Schützen müssen einen neuen Vorstand wählen", schloss er seine Rede.

Die Kandidaten für den GemeinderatFolgende Kandidaten wurden für den Gemeinderat aufgestellt: Joachim Baumbach (Filke), Jürgen Bohn (Filke), Lukas Dekant (Willmars), Stefan Eirich (Willmars), Silvana Glaß (Völkershausen), Reinhold Herbst (Willmars), Dagmar Herda (Willmars), Holger Hörnlein (Völkershausen), Heiko Hofmann (Filke), Joachim Krech (Willmars), Christian Lörzer (Filke) und Werner Palancarez Hoyer (Willmars).Durch Beschluss der Nominierungsversammlung werden die Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge auf dem Stimmzettel aufgeführt.