Winnie Schweitzer ist den regelmäßigen Besuchern des Missio-Camps kein Unbekannter. Er spielte schon einige eigene Konzerte, unterstützte die Camp-Band und gab Workshops. Nun war er bei der Zeiträume-Veranstaltung mit einem Konzert vertreten, das in seiner ruhigen und fast schon meditativen Ausrichtung auf Jesus Christus eine Einstimmung auf das bevorstehende Osterfest war.
Doch beim ersten Song "Halleluja Jesus lebt" staunten die Zuhörer. Mitten in der Fastenzeit singt Schweitzer vom leeren Grab und der Auferstehung? Bewusst habe er zwei Wochen vor Ostern diese Lied mit diesem Text gewählt, um einen "Vorgeschmack auf das Auferstehungsglück" zu geben. "Wir Christen sollten jeden Tag aus der Auferstehungshoffnung heraus leben."
Winnie Schweitzer war als 17-Jähriger zum ersten Mal als Gast im Missio-Camp. Er lernte Gitarre spielen. Die Zeit habe ihn nachhaltig geprägt. Heute ist er Lehrer und Coach für Musikgruppen, die in Gottesdiensten spielen. Ihm komme es im Gottesdienst wie auch im Lobpreis auf ein Miteinander in der Gemeinschaft an und dazu nutzt er gerne unkonventionelle Herangehensweisen. Mit dem eingängigen Song "Lasst uns miteinander singen, beten und loben den Herrn", schuf er in der Zeiträume-Veranstaltung ein Miteinander, aber nicht weil es gemeinsam gesungen wurde, sondern weil sich die Teilnehmer das Lied ganz bewusst einander zugewandt zu sangen. Es war eine auflockernde Aktion, die zum einem kraftvollen und freudigen gemeinsamen Singen der Anbetungslieder einlud.
Den Abend prägten ganz unterschiedliche Songs, die alle die Schönheit und Größe Gottes zum Thema hatten. Es waren fast ausschließlich deutsche Texte, denn Winnie Schweitzer macht sich gemeinsam mit Kollegen aus der christlichen Musikszene dafür stark, eine eigene deutschsprachige Lobpreiskultur zu etablieren.
Zwischen den Songs lud Schweitzer mit eigenen Texten und frei gesprochenen Gebeten zum Gebet und zur Besinnung auf den Grund des Glaubens ein. "Was ist wichtig am christlichen Glauben?", fragte er und bat Abgrenzung und Vergleiche zwischen den christlichen Konfessionen und Strömungen zu vermeiden, sondern den Blick auf das Zentrum des Glaubens, auf Jesus Christus zu richten. "Ich halte die Einigung aller Christen auf einen gemeinsamen Lehrweg für utopisch. Das ist auch nicht die Idee, die Gott von uns hat. Wir sind alle so unterschiedlich und die Einheit ist Jesus Christus in der Mitte und er ist es, er die Unterschiedlichkeit liebt."
Schweitzer ist überzeugt, dass die Unterschiede von Konfessionen aufgehoben sein werden. "Da werden Katholische, Evangelische, Freikirchliche und Orthodoxe gemeinsam auf Jesus schauen. Da werden unsere unperfekten Anteile überwunden sein."