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MÜNNERSTADT: Witwenküsse und Geniestreiche

MÜNNERSTADT

Witwenküsse und Geniestreiche

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    Sonja Krell (links) und Sonja Rodinger (rechts) haben zusammen mit Rita Lieb ein neues Koch-und Backbuch mit zum Teil Mürschter Rezepten zusammengestellt. Der Verkaufserlös fließt in die Sanierung des Heimatspielhauses.
    Sonja Krell (links) und Sonja Rodinger (rechts) haben zusammen mit Rita Lieb ein neues Koch-und Backbuch mit zum Teil Mürschter Rezepten zusammengestellt. Der Verkaufserlös fließt in die Sanierung des Heimatspielhauses. Foto: FOTO Michael Petzold

    In dem Ringbuch ist alles festgehalten, „Wos uns Mürschter Nägelsieder halt so schmeckt“, wobei man schon beim Titel des 173 Seiten starken Rezeptbuches angelangt ist. 147 Rezepte – viele noch aus Urgroßmutters Zeiten – geben Anregungen zur Gestaltung des Speiseplans und darüber hinaus manche Rätsel auf. Was ist etwa unter einem „Mürschter Geniestreich“ zu verstehen, was verbirgt sich hinter einer „Lumpensuppe“, einem Bürgermeisterteller oder gar hinter „Feurigen Witwenküssen“. Viele von den Suppen, Fisch- und Fleisch- sowie Geflügelgerichten haben die beiden Sonjas schon nachgekocht. Dazu gibt es eine große Auswahl an Kuchen, Torten, Desserts und – passend zur Jahreszeit – Weihnachtsplätzchen.

    Einfache Gerichte

    Alle seien recht einfach gehalten, tägliche Gebrauchs-Küche, die jeder machen könne, sagt Sonja Rodinger. „Was bringt es, wenn erst jemand nach Schweinfurt fahren muss, weil er hier die Zutaten nicht bekommt.“ Eben Rezepte, die von Münnerstädter Hausfrauen zur Verfügung gestellt wurden. Besonders viele trugen Frauen der Heimatspielgemeinde bei, der auch die beiden Sonjas und Rita Lieb angehören. Seit Jahren nehmen sie als Angehörige der Rosenkranz-Bruderschaft am Freiluft-Spiel teil.

    Keine Doubletten

    Insbesondere haben die Herausgeberinnen darauf geachtet, dass sich kein Rezept in einem der vielen Kochbücher befindet, die in den vergangenen Jahren in der Umgebung entstanden sind. Und natürlich ist auch keine Doublette aus dem ersten Koch- und Backbuch dabei, das die Frauen 2006 herausgebracht hatten. Binnen sechs Wochen waren alle 500 Exemplare verkauft, freut sich Sonja Rodinger noch heute.

    Damals ging der Erlös an die Heimatspielgemeinde, die ihrerseits eine Spende an den Verein „Zukunft für das Heimatspielhaus“ locker machte. Das zweite Buch soll voll der Sanierung des Heimatspielhauses zugute kommen. Und natürlich hoffen die Sonjas, in deren Basar in der Bauerngasse das Werk zu haben ist, dass man ihnen das Buch ebenso aus der Hand reißen wird wie das erste vor zwei Jahren.

    Kistenweise Rezepte

    Die Sorge, dass ihnen einmal die Rezepte ausgehen könnten, wenn sie sich an ein drittes Buch wagen, haben die Frauen nicht. „Wir haben kistenweise Rezepte erhalten, von denen viele seit Jahrzehnten in den Mürschter Familien oder in ganz Franken Verwendung finden, wie etwa die Bamberger Kähne. Wer lieber fernöstlich speist, der wird in der vergleichsweise kleinen asiatischen Rezepte-Abteilung fündig.

    Und was verbirgt sich nun eigentlich hinter „Feurigen Witwenküssen“ – das sind Plätzchen mit Schokolade und Mandeln und als Krönung einer Messerspitze Chilipulver.

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