Der Besuch auf einem Bauernhof soll Kinder, also die Verbraucher von morgen, an eine gesunde Ernährung mit regionalen landwirtschaftlichen Produkten heranführen.
Dazu hat der BBV einen Aktionstag ins Leben gerufen, bei dem viele bayerische Betriebe ihre Tore öffnen und Kindergarten- und Schulkinder unter dem Motto „Wo wächst mein Mittagessen“ einladen. Einer dieser Betriebe war der Bio-Bauernhof Mültner in Nordheim, bei dem sich am Dienstagmorgen die erste Klasse der Grundschule Nordheim umsehen konnte.
Erlebnisbäuerin Daniela Mültner empfing die Rasselbande, die sich als ganz schön wissbegierig und teilweise auch informiert zeigte. Nachdem sie den Bauernhof vorgestellt hatte, der mit einer Schreinerei und einer Werkstatt ziemlich autark ist, ging es zum „Tiere gucken“ in den Stall, wo die Esel Emil und Momo warteten. In der daneben liegenden Box warteten Ponys auf Streicheleinheiten.
Wie das Heu zustande kommt, das konnte ein kleiner „Jungbauer“ ganz genau erklären. Und das Stroh, das beim Dreschen übrig bleibt, wird klein gehäckselt und im Feld untergearbeitet. Oder die Tierhalter brauchen es als Bett für die Tiere. Wie die Heuballen wird es zu Quadern oder Rundballen zusammengepresst.
Tick, Trick und Track waren die nächste Station in einem kleinen Außengehege. Seit diesem Jahr nämlich hat der Hof auch Bioschweine, erkenntlich an ihrem Ringelschwanz. Ihr Futter können sie sich aus einer Box selber holen. Oder sie wühlen und graben alles um. Neun Stunden am Tag haben sie Kuschelzeit. Sie sind die saubersten und intelligentesten Tiere auf einem Bauernhof, stellte die Bäuerin klar. Sie haben sogar ihre eigene Toilette, also ein tierisches Plumpsklo. Bis Oktober etwa bleiben die kleinen „Wutzen“ hier, dann liefern sie Schnitzel, Bratwürste, Salami, Knacker.
Die Sache mit den Ohrläppchen
20 Hühner und ein Hahn gehören auch zum Hof. Auf Anhieb können die Kinder den Hahn von den Hennen in der Umzäunung unterscheiden. Sie haben zweifachen Nutzen: sie liefern Eier oder werden zum Beispiel auch zu Chicken Mc Nuggets verarbeitet. Hühner, die braune oder dunkelrote Ohrläppchen haben, legen dunkle Eier, wusste Schüler Lukas. Und von denjenigen mit den hellen Ohrläppchen kommen natürlich die weißen Eier, das ist genetisch bedingt. 25 Hühnereier würden in ein Straußenei passen, das Daniela auch parat hatte. Hühner leben nach dem Licht. Das heißt, wenn es dunkel wird, gehen sie in das Hühnerhaus und übernachten dort mit einem Bein auf der Stange und kommen bei Anbruch des Tages wieder raus. Als Futter dient ihnen Gras, Würmer, Getreide, Eierschalen. Und sie picken auch Steine, die den Getreidekörnern bei der Verdauung helfen. Unter dem Pavillon auf dem Hof gab es dann für alle Kinder kleine Pizzaschnecken, Erdbeeren und Melone, die die Mutter eines Geburtstagskindes gesponsert hatte.
Wichtig für Daniela Mültner ist es, dass sie ihren Hof mit den Tieren und Pflanzen und das ganze Landleben altersgemäß mit einem abwechslungsreichen Programm erzählt. Selbst bei den Kindern vom Land muss noch – wenn auch in spielerischer Form – Aufklärungsarbeit geleistet werden, fasste die Bäuerin es zusammen.