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Aubstadt: Wort zum Wochenende: Es geht um Würde, nicht um Leistung

Aubstadt

Wort zum Wochenende: Es geht um Würde, nicht um Leistung

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    Florian Mucha
    Florian Mucha Foto: Hanns Friedrich

    Liebe Leserin, lieber Leser, in der heute-show mit Oliver Welke kam in einem Einspieler der Landesvorsitzende der CDU, Christian Hirte, unfreiwillig zu Wort. Er hatte in einem Interview Folgendes gesagt: „Ich glaube, uns als CDU tragen ja Grundüberzeugungen, die nach wie vor modern sein können und müssen – aus dem christlichen Menschenbild heraus, etwa das Leistungsprinzip…“ – Als der Einspieler abbricht, schiebt Oliver Welke noch ungläubig hinterher: „christliche Werte wie das Leistungsprinzip?! … Andererseits: Jesus hat sogar noch nach seinem Tod weitergearbeitet…!“

    So witzig die Pointe auch ist: Sie hat einen nicht unwahren Kern. Es waren Protestanten, die den Kapitalismus in den USA groß gemacht haben. Um so gottgefällig wie möglich zu leben, arbeiteten sie unermüdlich und gönnten sich selbst nichts, um nicht (vor Gott) als faul und verschwenderisch zu gelten. Der Verdienst wurde wieder in das eigene Geschäft investiert – als Kapital.

    Dabei ist das christliche Menschenbild doch eigentlich ganz anders. Im ersten Kapitel der Bibel heißt es: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde.“ So verschieden wir Menschen auch sind – alle sind wir Ebenbilder Gottes.

    Das heißt: Gott muss äußerst verschiedengestaltig sein! Groß, klein, alt, jung, männlich, weiblich, divers, mit Behinderungen aller Art… Wie wir auch sind: So, wie wir sind, sind wir schwer in Ordnung. Unabhängig von unserer Leistung! Und unendlich wertvoll! Diese christliche Überzeugung steht sogar im Grundgesetz – allgemein bekannt als „Würde“. Von „Leistungsprinzip“ steht da genauso wenig wie in der Bibel. Gott sei Dank.

    Florian Mucha,
    Pfarrer in den Kirchengemeinden
    Aubstadt, Gollmuthhausen,
    Rappershausen mit Hendungen

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