Liebe Leserinnen, liebe Leser,
um einen Gewinn zu machen, muss zunächst etwas investiert werden. Das ist eine Binsenweisheit, oder? Wer sich beruflich selbstständig macht, ein Geschäft gründet, Aktien erwirbt oder in die Spielbank geht, wird sich darüber bewusst sein und hoffentlich gut überlegen, wie viel Guthaben er oder sie "aufs Spiel setzen" kann. Erfolg ist nicht garantiert, allenfalls sind Chancen abschätzbar, die vielleicht in "Hoffnungsgraden" gemessen werden können.
Tatsächlich ist es ja so, dass das meiste, was wir Menschen tun, eine "Investition" mit einer bestimmten Erwartung ist. Wir verwenden nicht nur Geld, sondern Kraft, Zeit und Gedanken dafür, etwas zu erreichen: ein harmonisches Familienleben, eine berufliche Position, einen gesunden Körper, einen vollen Magen… Und in vielen Fällen gewinnen wir auch.
Der biblische Wochenspruch (Joh.12,24) für die kommende Woche passt auch in diesen Zusammenhang: "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." Landwirte und Gärtnerinnen können es aus Erfahrung bestätigen: Ja, so ist es.
Weil Jesus den Satz aber mit Blick auf seinen bevorstehenden Tod sagte, haben diese Wörter noch eine ganz andere Dimension. Die verborgene Frage darin ist: Für was lohnt es sich, mein ganzes Leben einzusetzen? In der Hoffnung, dass dieser größtmögliche Einsatz dann "viel Frucht" bringt…
Im Krieg geschieht der Einsatz des Lebens gezwungenermaßen. In friedlichen Zeiten können wir selbst entscheiden, jeden Tag neu. Viel Mut und Gottvertrauen dazu wünscht Ihnen Ihr Stefan Wurth.
Der Autor: Stefan Wurth ist Diplom-Religionspädagoge in Ostheim, Gemeindepädagoge und Kindergottesdienst-Beauftragter im Evang.-Luth.Dekanatsbezirk Bad Neustadt.
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