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Eichenhausen: Wülfershäuser Wald sorgt für "desaströses" Ergebnis

Eichenhausen

Wülfershäuser Wald sorgt für "desaströses" Ergebnis

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    507 Festmeter Käferholz mussten im Wülfershäuser Wald im letzten Jahr beseitigt werden, in diesem Jahr sollen Pflegemaßnahmen nachgeholt werden.
    507 Festmeter Käferholz mussten im Wülfershäuser Wald im letzten Jahr beseitigt werden, in diesem Jahr sollen Pflegemaßnahmen nachgeholt werden. Foto: Regina Vossenkaul

    Der Waldzustand, das Jahresbetriebsergebnis 2020 und der Jahresbetriebsplan für 2021 standen auf der Tagesordnung des Gemeinderates Wülfershausen. Seit Anfang 2019 ist Rupert Wolf Forstbetriebsleiter der Gemeinde, die Vermarktung liegt in den Händen der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön.

    Für die Gemeinden ist "vorbildliche Bewirtschaftung" vorgeschrieben, erklärte Wolf, der auf die Waldgesetze einging. Die Forstwirtschaft muss die vielfältigen Ansprüche der Bürger berücksichtigen, bezüglich des Holzeinschlags, der Erholungsfunktion und der Nachhaltigkeit. Der jährliche Hiebsatz, derzeit 970 Festmeter (fm), liegt jeweils unter dem erwarteten Zuwachs im Gemeindewald mit seiner Betriebsfläche von 201 Hektar (ha). Der Zuwachs ist natürlich in Trockenjahren geringer, Ziel ist, einen gewissen Holzvorrat zu haben. Die 2018 aufgestellte Forsteinrichtung bestimmt eigentlich das Geschehen für die nächsten 20 Jahre, aber die Trockenjahre und die Schädlinge haben die Pläne teilweise umgeworfen.

    Wie Wolf erklärte, ist der Gemeindewald PEFC zertifiziert, ohne die Zertifizierung sei eine Vermarktung schwierig. Das bedeutet, dass zum Beispiel nur biologisch abbaubare Kettenöle verwendet werden dürfen. Der Wülfershäuser Wald hat die Hauptbaumarten Kiefer (41 Prozent) und Eiche (17 Prozent), die Fichte (8 Prozent) und andere Laubbäume bilden den Rest. "Die Kiefern sind deutlich in der zweiten Lebenshälfte", wie es Wolf formulierte, sie zeigen Anzeichen von Vergreisung und Trockenschäden. Der Wald insgesamt sei in einem guten Pflegezustand, Waldumbau werde sei Jahren betrieben, aber der Grundsatz "Wald vor Wild" sei hier nicht erfüllt.

    Desaströses finanzielles Ergebnis

    Im Jahr 2020 war man mit dem Beseitigen der vom Borkenkäfer befallenen Fichten beschäftigt, das sei in der Hauptsache aufgearbeitet, man hofft, dass die Talsohle durchschritten ist und die Preise wieder steigen. Gute Preise waren hingegen immer noch für Eichenholz zu erzielen. Während der Borkenkäfer-Hochsaison waren Unternehmer überlastet, deshalb kamen auch ausgebildete Mitarbeiter des Bauhofs im Wald zum Einsatz. 696 Festmeter (fm) wurden beseitigt, davon waren 507  Käferholz, das kaum die Erntekosten einbrachte. Einige Eichen wurden entfernt, um den Nachbarn mehr Entwicklungschancen zu geben. "Desaströs" nannte Wolf das finanzielle Ergebnis für 2020 mit einem Minus in Höhe von 41 721 Euro.

    Geplant für 2021 ist die Entnahme von 1385 fm, Priorität hat das Nachholen von Pflegemaßnahmen und die Aufarbeitung von Schadholz, für die Endnutzung sind 610 fm vorgesehen. Die Kosten für den Forstbetrieb werden auf 116 000 Euro geschätzt, die Einnahmen betragen voraussichtlich 100 300 Euro, davon 26 800 Euro aus dem Holzverkauf und 73 500 Euro aus Zuschüssen. Es bleibt ein Defizit von 15 700 Euro. Die Gemeinderäte stimmten dem Jahresbetriebsplan zu.

    Wie sind die Zukunftsaussichten?

    Wie sind die Zukunftsaussichten? Wolf zeigte anhand der Aufzeichnungen der Wetterstation Maria Bildhausen die Wetter-Entwicklung auf. Von 1991 bis 1995 betrug demnach die Durchschnittstemperatur 8,9 Grad, in den Jahren 2016 bis 2020 betrug sie dagegen 10,1 Grad. Dazu kam in den ersten fünf Jahren 561 mm Niederschlag und 1438 Sonnenstunden, in der Vergleichsperiode 541 mm Niederschlag und 2076 Sonnenstunden.

    Das gehe an den Pflanzen nicht spurlos vorüber, so Wolf und die Schädlinge hätten gute Bedingungen. Das Baumartenspektrum sei eingeschränkt. "Wir können Bäume aus dem mediterranen Klima wegen der Spätfröste nicht einfach herholen", merkte er an. Im Waldstück am Eichelberg will er verschiedene Baumarten anpflanzen, eine Nullfläche und eine normale Kultur und sehen, was daraus wird.

    Der Bürgermeister bedankte sich für die Ausführungen und kündigte an, das Ferienprogramm durchführen zu wollen. Der Planungsausschuss trifft sich am 10. Mai mit den Vereinen. Auch das Armenseelfest soll nach Möglichkeit durchgeführt werden, es findet am 18. Juli statt.  

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