Wer am Wochenende die Trink- und Wandelhalle in Bad Königshofen besuchte, wurde vom Zwitschern zahlreicher Vögel begrüßt. In allen Ecken und Enden standen die bunt gefiederten Piepmätze. Oftmals waren sie scheu, andere aber doch wieder neugierig. Sie hüpften auf den Ästen in den großen Vogelvolieren, flattern auch einmal von einer Ecke in die andere, oder saßen „wie Soldaten in Reih und Glied“ auf den Astgabeln. Gleich gegenüber, in kleineren Käfigen, standen die mit Preisen ausgezeichneten Tiere.
Der Seidenschwanz war der beste Vogel der Schau. Doch es gab über 100 Auszeichnungen. Die Züchter waren stolz auf diese Ergebnisse. Das galt auch für den neuen Vorsitzenden des Vereins der Waldvogelfreunde Grabfeld, Jürgen Benning. Er und Martin Omert waren mit der Präsentation zufrieden. Immerhin gibt es den Verein der Waldvogelfreunde Grabfeld schon seit mehr als 25 Jahren. Die Mitglieder haben sich dem Schutz und der Nachzucht heimischer Waldvogelarten verschrieben.
Vor allem die europäischen Waldvögel waren gut vertreten. Da sah man zum Beispiel den bekannten Dompfaff, Buchfinken aber auch Kanarengirlitze, Birkenzeisige, Erlenzeisige, Polarbirkenzeisige und natürlich die Hakengimpel, Stieglitze, Bienenfresser und die Wiedehopfe. Für die Besucher gab es zur Information große Tafeln, auf denen die verschiedensten Vogelarten abgebildet waren. So konnte man sich genau orientieren. „So etwas finde ich gut, denn wir wissen ja nicht, was das für Vogelarten sind“, sagte ein Ehepaar.
Natürlich waren die Waldvogelfreunde vor Ort und gaben Auskunft. „Die Leute sollen ja Antworten auf ihre Fragen bekommen, dazu sind wir da“, sagte Martin Omert, der seit vielen Jahren dem Verein angehört und zu Hause große Vogelvolieren hat. Der eine oder andere Besucher erfuhr, dass der Spiegelrotschwanz eine seltene Vogelart ist, die schwer nachzuziehen ist. Er kommt aus Asien und ist ein Weichfresser. Unter anderem sind es Heimchen und Mehlwürmer, die er in seinem Futternapf sehen möchte.
Dass hinter solch einer Vogelzucht auch viel Arbeit und Freizeit stecken, das erfuhren die Besucher natürlich auch und, dass die Mitglieder sowohl aus Rhön und Grabfeld als auch aus Südthüringen, Schweinfurt, den Haßbergen, aber auch aus dem Bamberger Raum kommen. Für die Züchter ist es wichtig, dass andere von ihrer Arbeit und ihrem Hobby erfahren. Deshalb präsentieren sie einmal im Jahr ihre Arbeit bei der schon traditionellen Ausstellung.
Die Besucher waren begeistert und so manch einer verbrachte mehr Zeit, als zunächst gedacht, in der Ausstellung. „Vieles habe ich nicht gewusst und so manche Vogelart überhaupt nicht gekannt. Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die sich diesem Hobby verschrieben haben.“ Solche Aussagen hören die Waldvogelfreunde gerne. Wird damit doch ihre Arbeit gewürdigt, aber auch die Zeit, die sie in die Ausstellung investierten. Gut angenommen wurde die Tombola mit vielen Preisen, wobei der Erlös für die Nachzucht von seltenen Waldvögeln verwendet wird.