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Mellrichstadt: Zukunft Mellrichstadt III: Workshop Stadtumbau West wird zur Ideenwerkstatt

Mellrichstadt

Zukunft Mellrichstadt III: Workshop Stadtumbau West wird zur Ideenwerkstatt

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    Stühle verrückt - wie bei dem beliebten Kinderspiel - wurden indes nicht, und natürlich schied kein Mitarbeiter der Baustelle Mellrichstadt aus der Gruppenarbeit aus.

    Die Mitglieder der drei Arbeitskreise Städtebau/Wohnen/Infrastruktur, Wirtschaft/Handel/Verkehr sowie Tourismus/Freizeit/Kultur/Natur hatten sich mit ihren jeweiligen Fachberatern in Klausur ins Rhön-Park-Hotel bei Roth zurückgezogen. sAm Ende des langen Arbeitstages kristallisierten sich aus der Vielzahl der Vorschläge einzelne Themenbereiche heraus, die für die Mellrichstädter augenscheinlich höchste Priorität haben.

    Das kommt nicht von ungefähr. Im Mai und im Juni hatten die drei Arbeitskreise bei Sitzungen ausgelotet, wie Mellrichstadt in den jeweiligen Bereichen an Profil gewinnen kann. Tourismusexperte Klaus Reppel, Roland Wölfel von der CIMA Gesellschaft für Stadt- und Regionalmarketing sowie Dr. Hartmut Holl vom gleichnamigen Büro für Städtebau und Architektur, der für das ganze Projekt verantwortlich zeichnet, gaben als Experten entsprechend fachliche Unterstützung. Beim Workshop ging es nun darum, Ideen zu sammeln, zu bündeln und mit den Gutachtern fachlich zu erläutern, sprich zu prüfen, ob, wie und in welchem zeitlichen Rahmen die Umsetzung der Projekte erfolgen kann.

    Dass beim Workshop gleich ein Maßnahmenpaket geschnürt wird, war nicht zu erwarten. Als zu groß erwies sich die Fülle an Ideen und Vorschlägen, welche die Mitarbeiter der Arbeitskreise bei einer Plenumsdiskussion nacheinander vorstellten und mit Pin-Karten an die Stellwände hefteten. Was die Punktevergabe am Ende der Diskussion deutlich machte, liegt die Priorität eindeutig auf dem Schlagwort "Ambiente".

    Mellrichstadt muss attraktiver werden, da waren sich alle einig. Ob Marktplatz, Hauptstraße, südlicher Stadteingang oder zusammengefasst die ganze Innenstadt - hier soll sich etwas tun, so schnell wie möglich. Doch was genau? Klar ist nur eins: Gewünscht ist "Qualität statt Mittelmaß", wie Bürgermeister Eberhard Streit vorgab. Erste Projekte, wie die Stadt verschönt werden kann, werden möglicherweise nach der Auswertung aller Daten definiert.

    Was tun für die Jugend?

    Nicht neu ist, dass für die Jugend in der Stadt zu wenig geboten wird. Vor allem nach dem Abitur sagen viele "Tschüss Mellrichstadt" und kehren nicht zurück. Nun soll das Freibad für Events entdeckt werden, um der Jugend im Heimatort etwas zu bieten. After-Work-Partys im Sommer können ebenso zur Geselligkeit beitragen. Zwei Vorschläge, die sich schnell umsetzen lassen und deren Wirkung in kurzer Zeit messbar sein dürfte.

    Dass die Discounter am Stadtrand von Mellrichstadt die Kaufkraft aus der Innenstadt abschöpfen, ist kein Geheimnis. Das soll laut Hartmut Holl nicht nur eine attraktivere Innenstadt ins Gegenteil verkehren - angedacht ist auch, ein Einkaufs- oder Existenzgründerzentrum am Standort des ehemaligen Gasthauses Riedel zwischen der Pizzeria Arena und der Bäckerei Kessler zu errichten. Hier müssen im Vorfeld die finanziellen Möglichkeiten ausgelotet und Investoren gefunden werden.

    Einige Geschäftsinhaber in der Stadt planen, sich beraten zu lassen, wie das Angebot im Laden attraktiver präsentiert werden kann. Dies könnte sich auch auszahlen, wenn es gelingen würde, Mellrichstadt für den Tourismus interessanter zu machen. Neben einem Museumskonzept, Kleinkunst und dem bewährten Angebot der Kulturimpulse könnte auch ein Tourismuszentrum ähnlich dem Haus der schwarzen Berge in der Stadt realisiert werden, dazu ein Info- und Leitsystem, das laut Holl professionell aufgemacht sein sollte. "Nichts ist wichtiger für eine Stadt als die Visitenkarte nach außen", führte Holl an. Und hier hapert es in Mellrichstadt - noch.

    Bürgermeister Eberhard Streit zeigte sich am Ende des arbeitsintensiven Tages zufrieden - der Prozess Stadtumbau West ist angestoßen, jetzt muss die Umsetzung angepeilt und angepackt werden. "Wir haben heute Schwerpunkte gesetzt, aber noch kein griffiges Leitbild entwickelt", sagte Streit. Er rief alle Teilnehmer dazu auf, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, die dann dem Stadtrat vorgelegt werden. Tourismusexperte Klaus Reppel regte an, in den Arbeitskreisen Themenpatenschaften zu gründen, damit die Arbeitskreise nicht aneinander vorbei arbeiten. Um das zu verhindern, greifen auch die zuständigen Planungsbüros mit ein, die um steten Austausch bemüht sind.

    Im Blickpunkt: Planungsphase Stadtumbau West

    Nach derzeitigem Stand der Planung soll nun ausgelotet werden, ob die Ideensammlung und die Ergebnisse des Workshops in der Markthalle ausgestellt werden, sodass sich die Bürger detailliert über die Workshop-Arbeit informieren können. Nach den Sommerferien soll's dann in die Vollen gehen: "Dann wird nicht mehr geredet, sondern gehandelt", kündigt das Stadtoberhaupt an.

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