Über das Alter und das Wohnen im Alter haben sich schon diverse Zusammenschlüsse in Bad Neustadt Gedanken gemacht: das Forum generationengerechte Stadt, der Arbeitskreis Leben und Wohnen in der Zukunft. Und eben auch der 2014 gegründete Verein zur Förderung generationenübergreifender Wohnformen unter Vorsitz von Ellen Storath, der derzeit wieder offensiv Mitstreiter, Sponsoren und ein geeignetes Objekt sucht.
30 Jahre lang arbeitete Storath in der Altenpflege, schon in der Ausbildung sei ihr klar geworden: „So möchte ich mein Alter nicht verbringen.“ In vielen Einrichtungen, gibt sie ihre Eindrücke wider, leben die Menschen fremdbestimmt und „ghettoisiert“, sprich nur Alte und Kranke unter sich, zusammen. Früh reifte deshalb ihr Entschluss: „Ich will mein Alter selbstbestimmt planen.“
Das Alter planen
Denn das ist in ihren Augen das Problem: „Die Menschen planen ihr Alter nicht.“ Auf die Rente freue man sich noch. Das Altwerden werde aber ausgeblendet, in der Hoffnung, „mich wird es schon nicht treffen“. Sie wollte das anders machen und begann früh im Freundeskreis über das Thema Wohnen im Alter zu sprechen.
Dort traf sie auf Gleichgesinnte, darunter den derzeitigen stellvertretenden Vereins-Vorsitzender Bernhard Büttner und Karin Hielscher. 2014 gründeten die drei mit einer Handvoll Interessierten im Alter von 40 bis 88 Jahren den Verein zur Förderung generationenübergreifender Wohnformen.
Zentrumsnahes Wohnprojekt
Ihr gemeinsames Ziel: In Bad Neustadt zentrumsnah ein Wohnprojekt auf den Weg bringen, in dem Jung und Alt in guter Nachbarschaft leben. Mit großem Garten und guter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmitteln. Abgeschlossene Wohnungen sollen Selbstbestimmung und Freiraum gewährleisten.
„Im Idealfall fühlt man sich aufgehoben wie in einer Familie“, beschreibt die Gruppe ihr Ideal. Gegenseitige Hilfen sollen das Leben erleichtern: Ruheständler könnten zeitweilig Kinder von Berufstätigen betreuen, mobilere Bewohner für eingeschränktere Menschen Einkäufe erledigen, Computerexperten den PC des Nachbarn auf Vordermann bringen.
Viele Fragen sind noch offen
Vieles ist noch offen: Weder Objekt noch Grundstück hat der Verein bislang gefunden. Auch verschiedene Finanzierungsoptionen seien denkbar: Leben auf Mietbasis oder der Erwerb von Genossenschaftsanteilen. Zudem hofft die Gruppe auf öffentliche Fördermittel und Sponsoren.
Zehn bis 15 Wohneinheiten in verschiedenen Größen visioniert die Gruppe für ihr Projekt, entweder in einem großen Haus oder Wohnmodule, die auf einem noch zu findenden Grundstück angeordnet werden sollen. Spannend fänden sie das Areal der Kreisklinik Bad Neustadt, in Storaths Augen ließe sich dort gut ein Wohnprojekt in Kombination mit einem Mehrgenerationen-Treffpunkt kombinieren. Derzeit suche der Verein das Gespräch mit der Stadt Bad Neustadt.
Standort und Mitstreiter gesucht
Letztlich gehe es darum, zunächst einmal einen geeigneten Ort zu finden, dann könne man in die Detailplanung einsteigen, ist Storath überzeugt. Der Verein suche vor allem auch weitere Interessenten, Sponsoren, Hinweisgeber und potenzielle Standorte für Wohnprojekte.
Kontaktieren kann man die Vereinsverantwortlichen unter, Tel. (0 97 71) 68 87 665 oder per E-Mail jungundalt@gmx.de