Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

SERRFELD/SULZDORF: Zwei Sagen ranken sich um die Steinmale bei Serrfeld

SERRFELD/SULZDORF

Zwei Sagen ranken sich um die Steinmale bei Serrfeld

    • |
    • |
    Höchste Zeit: Wie dieses Foto aus dem Jahre 2009 zeigt, war es höchste Zeit gewesen, das Steinkreuz vor dem Verschwinden zu bewahren. Es war bereits nahezu vollständig im Erdboden eingesunken.
    Höchste Zeit: Wie dieses Foto aus dem Jahre 2009 zeigt, war es höchste Zeit gewesen, das Steinkreuz vor dem Verschwinden zu bewahren. Es war bereits nahezu vollständig im Erdboden eingesunken. Foto: Foto: Albert

    (ra) Links des Feldwegs Serrfeld-Sulzdorf finden sich etwa 300 Meter hinter Serrfeld an der Straßenböschung, dicht nebeneinander stehend, ein Steinkreuz und ein Kreuzstein. Beide standen einst oben am Hang an der Straße Sulzdorf-Neuses. Der Kreuzstein besteht aus einem stehenden Rechteck. Die Oberkante ist in der Mitte dachförmig erhöht.

    Das wesentlich kleinere Steinkreuz daneben ist fast unförmig, Kopf und Arme sind nur grob herausgearbeitet. Der Kreuzstein trägt auf Vorder- und Rückseite ein erhabenes Kreuz nach Art der Eisernen Kreuze. Das Steinkreuz ist ohne Inschrift und Zeichen.

    Gleich zwei Sagen findet der Volksmund, um die Existenz der beieinanderstehenden Male zu erklären: Zwei Schäfer hüteten einmal hier ihre Herden nach der Ernte. Nachdem der eine ein Neuseser war, lief der Serrfelder wütend auf ihn zu und wollte ihn verjagen. Doch der Fremde wollte sich nichts gefallen lassen, weil der Serrfelder seine Schafe auch schon in der Neuseser Flur gehütet habe. Bei all dem Hin und Her liefen auch noch die Schafe durcheinander, und die Hunde fielen übereinander her. Da wurde nun auch bei den Schäfern aus dem Streit eine Schlägerei, und sie gingen mit ihrem Hütestecken aufeinander los. Schließlich lagen beide leblos am Boden.

    Andere wieder erzählen, dass sich hier an einem Hohlweg zwei Bauern, die sich nicht so grün waren, mit ihren Fuhrwerken begegneten, und sich, weil keiner anhielt, hoffnungslos ineinander verkeilten. Daraus entwickelte sich ein Streit, der mit gegenseitigem Totschlag endete. Es wird vermutet, dass der eine lang und schmal war, der andere aber kurz und dick. Deshalb habe man für den Langen den Kreuzstein mit dem schlanken Kreuz und für den Dicken den gedrungenen Stein gefertigt. Dazu ist einschränkend festzustellen, dass das Steinkreuz bei Serrfeld wesentlich älter zu sein scheint als der Kreuzstein.

    Bei Serrfeld soll bis in die 60er Jahre ein weiteres Steinkreuz gestanden sein, und zwar dort, wo sich der Fußweg nach Ermershausen mit der Weinstraße kreuzt, berichtet Gerhard Schätzlein in seinem 1985 geschriebenen Buch „Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld“. Der Sage nach wurde das Kreuz deshalb errichtet, weil eine Frau aus Ermershausen, die sich auf dem Heimweg von einem Besuch in Serrfeld befand, erschlagen wurde. Dieses Kreuz ist heute unbekannt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden