Den Jahresbericht 2000 stellten Geschäftsführerin Christiane Grimm-Schemmerling, die Mitarbeiter der Beratungbereiche sowie Schwester Gaby Gerhardt bei der Mitgliederversammlung in der Ostheimer Gemeindescheune vor. "Mit Leib und Seele", gemäß dem Motto der Organisation, haben rund 60 Mitarbeiter mit Unterstützung von mehr als 70 Ehrenamtlichen in den Beratungsstellen den Bedürftigen zur Seite gestanden.
Die harten Zahlen, die Jochen Kessler-Rosa, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Schweinfurt, in einer Rückblende auf das Jahr 2000 vorlegte, waren geprägt von der angespannten Haushaltslage und damit verbundenen Mittelkürzungen. Vor allem der neue Leistungskatalog der Krankenkassen, der zum 1. Juli 2000 in Kraft getreten war, habe dazu geführt, dass viele Behandlungen in der Pflege gestrichen worden seien. Mehr denn je sei das Diakonische Werk in Zukunft auf finanzielle Zuwendungen angewiesen.
Pflege mit Zeitlimit
Auf die schlechteren Rahmenbedingungen, vor allem in der Sozialstation, habe man mit neuen Tourenanalysen und Zeitvorgaben für die Mitarbeiter reagiert, führte die Leiterin Gaby Gerhardt aus. Es sei nicht leicht, Hilfe und Zuwendung unter ein Zeitlimit zu stellen und dabei die Pflegequalität im Auge zu behalten, gab sie bedenken. Künftig wolle die Sozialstation mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um auf ihre Leistungen aufmerksam zu machen und Patienten zu gewinnen.
Im letzten Jahr hat die Sozialstation Rhön-Grabfeld, so Gaby Gerhardt, 414 Patienten betreut. 48 Mitarbeiter haben über 83 000 Hausbesuche gemacht.
Eine positive Bilanz über die Offene Altenhilfe legten die Sozialpädagoginnen Elke Müller und Andrea Helm-Koch vor. Sie bieten älteren Menschen und deren Angehörigen eine Anlaufstelle, "ein Stück Heimat", so Andrea Helm-Koch. Eine große Rolle spielte auch im letzten Jahr die Beratung von pflegenden Angehörigen, wo man häufig Motivationsarbeit leiste.
Auf große Resonanz, so Andrea Helm-Koch, stößt die Aktion Pflegepartner. 32 ehrenamtliche Helfer übernehmen die stundenweise Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in deren Wohnung. Im Jahr 2000 wurden 326 Einsätze geleistet. Zudem bietet die Altenhilfe einen Seniorenkreis, Spielerunden sowie Seniorenausflüge und -freizeiten.
Die Schuldnerberatung des Diakonischen Werks hat im vergangenen Jahr 111 Personen betreut. Es fanden 226 Beratungsgespräche statt, berichtete Dorothea Lurz-Krampf. Die individuelle Betreuung spiele eine große Rolle. Standardlösungen gebe es nicht. "Die Schuldnerberatung muss den Schuldner mit all seinen persönlichen, familiären, sozialen und finanziellen Problemen sehen und annehmen", so Lurz-Krampf.
Kleiderkammer ist gefragt
Großen Zuspruch fanden im vergangenen Jahr die Angebote des Diakonischen Werks im Rahmen der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit. Elf Mutter-Kind-Kuren und vier Kinderferienkuren wurden vermittelt. Der Treffpunkt für allein Erziehende hat sich aufgrund der engen Kontakte untereinander aufgelöst. Ein neuer Treff ist in Bad Neustadt geplant. Große Nachfrage herrsche für die Kleiderkammer, die nun in der Ketteler Straße 29 in Bad Neustadt zu finden ist. Drei Mal fand ein Frauen-Frühstück statt.
Bei der Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand des Diakonischen Werks Bad Neustadt gewählt. Das Ruder hat Dekan Dr. Gerhard Hausmann übernommen, Stellvertreterin ist Bärbel Bürner. Schriftführer ist Joachim Schott. Als Beisitzer fungieren nun Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf aus Irmelshausen, Erika Barthelmes aus Willmars, Dr. Rainer Kochinki, Ostheim, Thomas Bogun, Wollbach, Helmut Kürschner, Höchheim, und Pfarrer Günther Eckert, Ostheim.
Mit einem Dank an alle Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer beschlossen Geschäftsführung und Vorstand die Versammlung. Für 15 Euro können Interessierte, die die Arbeit des Diakonischen Werkes Bad Neustadt unterstützen möchten, Mitglied werden. Weitere Informationen unter Tel. (0 97 71) 63 09 70.