Wertheim und Miltenberg liegen eigentlich gar nicht so weit entfernt von Gerolzhofen. Doch Reiseziele für Gerolzhöfer sind diese Perlen am Untermain nicht allzu oft. Anne Hauck, seit Jahr und Tag Reiseorganisatorin beim SPD-Ortsverein Gerolzhofen, hatte diese beiden Städte für die Jubiläumsfahrt zum 100-jährigen Bestehen der SPD in Gerolzhofen ausgewählt. Die Fahrt hätte bereits vergangenes Jahr stattfinden sollen, doch Corona durchkreuzte die Pläne.
53 Teilnehmer verbrachten einen ereignisreichen Tag, der mit einem Frühstück vor den Toren Wertheims begann. Zwei versierte Stadtführer zeigten den Gerolzhöfern dann die nördlichste Stadt Baden-Württembergs. Im Innern gut erhalten, ist Wertheim auch wirtschaftlich enorm stark. Den steilen Aufstieg zur Wertheimer Burg – einer der größten und schönsten Steinburgruinen Deutschlands – wagte nur ein Teil der Gruppe.
En Höhepunkt des Tages war dann der Empfang der Stadt durch den SPD-Oberbürgermeister Markus Herrera Torres im Rathaussaal. Als Herrera Torres 2019 mit 64 Prozent gewählt wurde, war er mit 31 Jahren der jüngste Oberbürgermeister in Deutschland. Schon in diesem Alter hatte er eine bemerkenswerte politische Karriere hinter sich, die ihn bis nach Brüssel und Straßburg führte. Seinen „Jüngstenrekord“ hat er inzwischen allerdings schon wieder los.
Der OB berichtete von einer ähnlichen Sitzverteilung in seinem Stadtparlament wie in Gerolzhofen; keine Fraktion hat die Mehrheit. Dafür gibt es andere, große Unterschiede: Während die 23 000-Einwohnerstadt Wertheim ein Gewerbesteueraufkommen von über 20 Millionen Euro verbucht, sind es in der 7000-Einwohnerstadt Gerolzhofen in der Regel zwischen zwei und drei Millionen. Kein Wunder: In Wertheim sind alleine elf Betriebe ansässig, die in ihren Branchen als Weltmarktführer gelten.
Gerolzhofens Altbürgermeister und Ehrenbürger Hartmut Bräuer gab einen kleinen Überblick über seine Arbeit und die kommunalpolitischen Verhältnisse in Gerolzhofen und bedankte sich zusammen mit Anne Hauck mit einem Präsent beim Oberbürgermeister für den Empfang.
Weiter ging es zur Kloster- und Wallfahrtskirche Engelberg, wo wegen einer Tauffeier allerdings keine Besichtigung möglich war. Auch das Klosterbier, das übrigens vom Kreuzberg kommt, blieb den Gerolzhöfer Sozialdemokraten wegen zu großen Andrangs versagt.
Frei zur Besichtigung war dagegen die Kirche in Miltenberg. Dort erklang plötzlich zur Überraschung aller in reinsten Tönen die Melodie des Kirchenliedschlagers „Großer Gott, wir loben dich“. Reiseteilnehmer Ludolf Kneuer hatte das Lied einfach nur gepfiffen. Viele glaubten, es käme von einem Instrument.
Das einzigartige Fachwerk-Ensemble in Miltenberg beeindruckte die Reisegruppe tief. Unverzichtbare Station bei der Stadtführung war natürlich der „Riese“, eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands.
Nach dem Abendessen in Nassig bei Wertheim gab es dann noch die Jubiläumsüberraschung. Anne Hauck und Angelika Kneuer verteilten vor der Rückfahrt am Buseingang Geschenktüten mit viel Inhalt an jeden Reiseteilnehmer. Den Dank an beide Organisatorinnen für diesen außerordentlich gelungenen Tag stattete auf der Heimreise Ludolf Kneuer unter großem Beifall der Gruppe ab.
Von: Anne Hauck, Reiseorganisatin SPD-Ortsverein, Gerolzhofen