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Schweinfurt: Alltagshelden: Die Pflegedienstleiterin kämpft mit Personalmangel

Schweinfurt

Alltagshelden: Die Pflegedienstleiterin kämpft mit Personalmangel

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    Schwester Martina  Müller-Siegert ist Pflegedienstleiterin im  ambulanten Pflegedienst der Diakoniestation Schweinfurt Stadt.
    Schwester Martina Müller-Siegert ist Pflegedienstleiterin im  ambulanten Pflegedienst der Diakoniestation Schweinfurt Stadt. Foto: Anand Anders

    Die Mitarbeiter motivieren, für sie da sein: Das ist immer noch ein wichtiger Teil der Arbeit von Martina Müller-Siegert, Pflegedienstleiterin im ambulanten Pflegedienst der Diakoniestation Schweinfurt Stadt. Seit dem Frühjahr sei ist das sogar noch wichtiger geworden, die Personalsituation hat sich nämlich nicht entspannt: "Personal fehlt, es ist schwer, neue Leute zu finden", sagt Martina Müller-Siegert. "Mitarbeiter fallen aus, weil sie krank sind, Resturlaube müssen genommen werden. Das ist im Moment schwieriger aufzufangen." 

    Dazu kommt etwas, das die Pflegedienstleiterin ratlos zurücklässt. Mitarbeiter, die zum Beispiel Erkältungssymptome haben und via Hausarzt abklären wollen, ob sie Corona-positiv sind, müssten lange auf das  Ergebnis warten. Weil sie so lange in Quarantäne. sind, müssten Kollegen einspringen. Acht Tage habe beispielsweise eine Mitarbeiterin in Quarantäne auf ihr Testergebnis gewartet, sagt Martina Müller--Siegert. Das Ergebnis: negativ. 

    Könnten Leute, die in systemrelevanten Berufen wie der Pflege arbeiten, nicht schneller  ihr Test-Ergebnis bekommen, fragt sie. "Kann man da nicht einen roten Punkt auf das Formular machen, damit der Test Priorität hat?" 

    Martina Müller-Siegert muss auch Menschen absagen, die sich hilfesuchend an die Sozialstation wenden, weil sie Unterstützung brauchen. Das fällt ihr sehr, sehr  schwer. Vor allem, wenn sie sich vorstellt, dass keine Angehörigen da sind, die helfen können. Aber sie und ihre Mitarbeiter könnten eben nur ein gewisses Pensum leisten, bedauert die Pflegedienstleiterin. 

    Martina Müller-Siegert ist aber dankbar, dass im Vergleich zu anderen Ländern die Corona-Todesraten in Deutschland nicht hoch sind. Dankbar ist sie auch, dass sie und ihre Kollegen überhaupt eine Arbeit haben: "Die Wirte, die Selbständigen tun mir leid." Was mit ihnen passiere, sei beängstigend.

    Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr stellten wir Menschen vor, die während der Ausgangsbeschränkungen das öffentliche Leben aufrecht erhielten. Ein halbes Jahr später haben wir die Helden und Heldinnen des Alltags erneut getroffen und gefragt: Wie ist es ihnen  seitdem in der Corona-Krise ergangen? 

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