Vertreterinnen und Vertreter des Schweinfurter Friedensgebets riefen in einem offenen Brief zu Waffenstillstandsverhandlungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine auf. Wäre es aber klug, überhaupt mit Putin zu verhandeln, fragte unser Autor im Samstagsbrief vom 25. Februar 2023. Nun kam eine Antwort:

Sehr geehrter Herr Stahl,
vielen Dank, dass Sie unseren offenen Brief an unterfränkische Bundestagsabgeordnete aufgegriffen haben. Den Originalwortlaut haben Sie nicht veröffentlicht. Deshalb gestatten Sie die Frage: "Wie stellen Sie sich Frieden für die Ukraine vor?" Die Teilnehmer/innen des ökumenischen Friedensgebetes in der Dreieinigkeitskirche beten unter anderem für den Frieden und Erhaltung unserer Umwelt und für Gerechtigkeit auf der ganzen Welt unter dem Motto: "Die Welt ins Gebet nehmen".
In meinem Engagement als Christ setze ich mich seit mehr als 40 Jahren für eine ökologische, solidarische und friedliche Welt ein. Dabei sind für mich die Enzykliken, wie zum Beispiel "Laudato Si" von Papst Franziskus zusätzlicher Halt und Bestätigung in meinem Wirken. Genauso sein Standpunkt zum Thema Krieg und Frieden: Zitat: "Krieg ist eine Niederlage der Menschheit" und "Es gibt keine gerechten Kriege - Es gibt sie nicht".
Papst Franziskus rief mehrfach zum Ende des Krieges in der Ukraine auf, darin sehen wir uns ermutigt, sein Beispiel aufzunehmen und wieder einen offenen Brief an unterfränkische Abgeordnete im Bundestag zu schreiben. "Das Manifest für Frieden" von Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer haben wir nur in dem einen Punkt aufgeführt, wo es um den Abschnitt geht, Zitat: "Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. (...) Das meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung." Dies unterstützen unter anderem Erstunterzeichner/innen, wie Franz Alt, Margot Käßmann und Reinhard Mey.
Unser Friedensgebet wird von evangelischen und katholischen Christen gestaltet. Es ist international: Das" Vater Unser"-Gebet wird auch auf Farsi (Landessprache im lran) gebetet, weil wir auch ein Ehepaar aus dem lran dabei haben.
So setzen wir uns auch für die Menschenrechte weltweit ein: Die Uno-Charta für Menschenrechte ist unser zusätzlicher Kompass. Deshalb haben wir beispielsweise schon einmal einen offenen Brief (zur Lage der Menschenrechte) in Belarus im September 2020 an örtliche Bundestagsabgeordnete herausgegeben.
Den brutalen völkerrechtswidrigen Krieg des russischen Präsidenten Putin verurteilen wir klar und eindeutig. Es stand ja auch so im offenen Brief.
Ein weiteres Leitbild ist auch die ökumenische Friedensdekade innerhalb der evangelischen Kirche. Deren Symbol ist das vor allem in der damaligen DDR verwendete Zeichen "Schwerter zu Pflugscharen". Ursprung ist die Bibel (von Luther) mit den Propheten Jesaja, 2,4 und Micha 4,1. Diese Teilzitate drücken das allgemein anerkannte Ziel des "Völkerfriedens" durch weltweite Abrüstung und Rüstungskonversion aus.
Jeden Mittwoch von 19 bis 20 Uhr beten wir deshalb für alle Menschen und laden Sie gerne ein, uns zum Friedensgebet zu besuchen.
Mit friedvollen Grüßen
stv. Elmar Rachle und Li Langen