Über die Sogkraft seiner Schulstadt hat sich Oberbürgermeister Sebastian Remelé am Dienstag gleich dreifach gefreut. An der Auenschule begrüßte er drei neue Schulleiter. Als verblüffende Parallele zog es gleich alle drei aus Schwanfeld nach Schweinfurt: Die dortige Grund- und Mittelschule müsse eine wahre „Kaderschmiede für Führungspositionen“ sein, mutmaßte der OB.
In einer zweistündigen Begrüßungsfeier mit Musik-, Tanz- und Akrobatikeinlagen hießen die Auenschüler, das Kollegium und der Elternbeirat Martina Rottmann als neue Leiterin der Mittelschule und Stephan Schneider als deren Stellvertreter sowie Daniela Behr als stellvertretende Leiterin der Grundschule willkommen. Rottmann war bisher Konrektorin und übernimmt die Schulleitung von Ingrid Göger, die aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet wurde. Und was selten bis nie vorkomme, so Schulamtsdirektor Jürgen Eusemann: Exakt zur Begrüßungsfeier konnte er der 39-Jährigen auch die Beförderungsurkunde zur Rektorin offiziell übergeben.
Zum Landkreis Schweinfurt hat die gebürtige Marktheidenfelderin nach dem Studium in Würzburg enge Bande geknüpft. Nicht nur, weil sie einen Geldersheimer geheiratet hat. Auch ihre berufliche Laufbahn führte sie in den Landkreis, erst nach Schleerieth und schließlich nach Schwanfeld, wo sie schnell zur stellvertretenden Schulleiterin aufstieg. Seit August 2010 war sie Vertreterin der Schulleitung an der Auen-Mittelschule und habe sich mehr als bewährt, betonte nicht nur Eusemann: Sämtliche Redner der Feierstunde lobten die persönliche und fachliche Qualifikation, das ausgeprägte Wertebewusstsein und souveräne Fingerspitzengefühl der Schulleiterin.
Ihr neuer Stellvertreter ist gebürtiger Schweinfurter mit Rathenau-Abitur und – laut Schulrätin Veronika Klose – „der richtige Mann am richtigen Platz“: Stephan Schneider sei ein überzeugter Mittelschullehrer und habe auch in Schwanfeld schon „ein gutes Team“ mit Martina Rottmann gebildet. Dort habe der 41-Jährige maßgeblich die Prüfungen für den „externen Mittelschulabschluss“ organisiert, konzipiert und mit geleitet. Für Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie einzelne Bildungsträger des Landkreises Bad Kissingen wurden nämlich zentral an der Mittelschule Schwanfeld die mittleren Bildungsabschlussprüfungen für „Externe“ abgehalten: Diese Aufgabe nehmen Schneider und Rottmann nun offiziell mit an die Schweinfurter Auenschule.
Besonders herzlich hieß die Leiterin der Auen-Grundschule, Ulrike Göbel, ihre neue Stellvertreterin Daniela Behr willkommen und wünschte: „Sei frech und wild und wunderbar“ wie beim Piratenfest, mit dem die Schule ihre neuen Pausenhof-Spielgeräte eingeweiht hatte. Behr hatte diesem als federführende Piratin schon einen wunderbar kreativen Stempel aufgedrückt.
Die gebürtige Schweinfurterin bringt nach Stationen in Hammelburg und Schwanfeld insbesondere aus Üchtelhausen schon Erfahrung mit der Flexiblen Grundschule, sprich jahrgangsgemischten Klassen, mit, freute sich Schulrätin Klose. Und nicht nur das prädestiniere die 40-Jährige für die Auenschule, die einzige Flexible Grundschule im Stadtgebiet. Auch ihre Zusatzqualifikationen, zum Beispiel in „Englisch in der Grundschule“, Sport und EDV, sowie ihr Engagement in der Lehrerfortbildung und für Sonderprojekte und musikalische Darbietungen seien eine besondere Bereicherung.
Viele Worte des Lobes richtete die lange Liste der Redner an die drei „Neuen“, die die Wegweiser in eine hoffnungsfrohe Zukunft der Schule seien, so Moderatorin Anna Kram. Laut Eusemann ist „ein guter Weg“ mit positiven Impulsen an der Auenschule bereits beschritten: „Die Zukunft der Mittelschule ist eine Herausforderung“ – angesichts der sich stets verändernden Schülerschaft (50 Prozent der Auenschüler haben Migrationshintergrund) und enger werdenden Personalressourcen. Dennoch sei die „hohe Kunst, viele Schüler zu einer stabilen Ausbildungsreife zu führen“, auch befriedigend, bereichernd und gebe sicher auch der neuen Auenschulleitung „ein gutes Gefühl nach getaner Arbeit“.