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Sulzheim: Autarker Bauhof nach Sennfelder Vorbild

Sulzheim

Autarker Bauhof nach Sennfelder Vorbild

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    Unmittelbar vor der bestehenden Wohnbebauung von Grettstadt kommend soll auf einer Ackerfläche (rechts) hinter dem Ortsschild der neue Sulzheimer Bauhof entstehen.
    Unmittelbar vor der bestehenden Wohnbebauung von Grettstadt kommend soll auf einer Ackerfläche (rechts) hinter dem Ortsschild der neue Sulzheimer Bauhof entstehen. Foto: Peter Pfannes

    Die Konzeption des Sennfelder Bauhofs könnte auch in Sulzheim Anwendung finden. Sulzheims Gemeinderat plant seit geraumer Zeit den Neubau eines Bauhofs und besichtigte Mitte Februar das Bauhofgelände in Sennfeld, um das Vorhaben konkreter zu machen. In der Gemeinderatssitzung am Montag im Rathaus stellte Planer Peter Ebner von der Mäx Group (Sennfeld) das Konzept des autarken Sennfelder Bauhofs vor, das auch in Sulzheim umgesetzt werden könnte.

    Der Hintergrund: Der Sulzheimer Bauhof mitten im Altort ist in die Jahre gekommen. Das gesamte Areal müsste saniert und erweitert werden, um den heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Schon vor Monaten war man sich im Ratsgremium einig, auf einem Acker am Ortseingang von Grettstadt kommend rechts einen Neubau zu errichten. Voraussetzung war, dass ein neuer Bauhof finanzierbar ist. Die Verwirklichung des Projekts verzögerte sich, weil die Baukosten im vergangenen Jahr durch Energiekrise und den Krieg in Osteuropa drastisch stiegen.

    Etwas kleiner als das Sulzheimer Projekt

    Peter Ebner, der in seinem Unternehmen den schlüsselfertigen Betriebsbau betreut, erörterte mit einer dreidimensionalen Präsentation das Projekt, das in Sulzheim neben der Wohnbebauung realisiert werden könnte. "Das Sennfelder Konzept passt für viele Bauhöfe, auch für Sulzheim", meinte Ebner eingangs allgemein. Der Sulzheimer Bauhof werde voraussichtlich etwas kleiner als das Sennfelder Projekt, das auf einer Fläche von 77 auf 20 Quadratmeter Büros, Aufenthaltsraum und Schulungszimmer, Technikgebäude, Toiletten und Duschen getrennt für Frauen und Männer beherbergt. Eine barrierefreie Sanitäranlage, eine beheizbare Waschhalle und Ladestationen für E-Fahrzeuge sind weitere Details.

    Sämtliche Dachflächen sind mit Photovoltaik-Anlagen bestückt. Eine Wärmepumpe heizt den Boden tagsüber auf mit der Folge, dass nachts keine Energie bezogen werden muss. Autarkie lautet die Devise. Eingebaut ist eine elektronische Steuerzentrale für alle elektrischen Tore, Fenster und sonstige Einrichtungen. In Sennfeld gibt es eine Zisterne und Löschwasserbehälter sowie Ölabscheider mit Kontrollschacht. Im Bereich der Freifläche sind zahlreiche Schütten für Schotter oder sonstiges Material vorgesehen. Eine Fläche für Baustelleneinrichtungen von Firmen, die gerade im Ort arbeiten, steht zur Verfügung.

    Planung beginnt in etwa drei Monaten

    Ebner sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauhofmitarbeitern und Planungsbüro als Voraussetzung, dass der Bauhof sinnvoll und zweckmäßig errichtet wird. Erfahrungen aus der Praxis seien wichtige Grundlagen für die Planung, mit denen er etwa in drei Monaten beginnen könnte. Sein Zeitfenster sieht vor, dass der Bauantrag danach etwa in neun Monaten fertig ist. Seine Prognose zur Fertigstellung des neuen Bauhofs: Ende 2026.

    Zum alten Bauhof schlug zweiter Bürgermeister Albrecht Dazer vor, das Gelände samt Gebäuden zu verkaufen. Einen Abriss oder eine Sanierung sieht Dazer als nicht rentabel an. Ein autarker neuer Bauhof wie in Sennfeld sei die Zukunft. Nico Matthes pflichtete ihm bei.

    Kein Einverständnis gab es für die Bauvoranfrage zum Bau einer Gewerbehalle am Ortsrand von Mönchstockheim aufgrund fehlender landwirtschaftlicher Privilegierung. Das Landratsamt Schweinfurt hatte dies gefordert. Dazer sah als einzige Möglichkeit die Aufstellung eines verfahrensbezogenen Bebauungsplans, bei der der Bauherr alle Kosten selbst tragen müsse.

    Beschlossen hat das Gremium die Vereinbarung zur Kostenbeteiligung Dorferneuerung Sulzheim 3 mit dem Amt für ländliche Entwicklung. Die Vereinbarung betrifft die Maßnahmen "Dorfsee in Mönchstockheim" und das "Vögnitzer Dreieck". Die Gesamtsumme für beide Projekte liegt bei 467.000 Euro. Sulzheims Eigenkosten betragen nach Abzug der Fördermittel 238.000 Euro.

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