Die regionale Bürgeraktion/Bürgerinitiative BA-BI befasste sich in einer erweiterten Vorstandssitzung unter Leitung ihres Vorsitzenden Christian Schäflein in der Kulturwerkstatt Disharmonie mit den aktuellen Flutkatastrophen auch in Franken, einem Rückblick zum Anti-Atom-Picknick anlässlich der Kühlturm-Sprengung und der in die Zukunft verschobenen Realisierung einer Endlagerung des Atommülls. Die nachfolgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der BA-BI entnommen.
Die massiven Regenfälle in Österreich, Tschechien und Polen sowie die Höchstwasserstände an Elbe und Oder seien aktuelle Auswirkungen einer verfehlten Umwelt- und Klimaschutzpolitik, heißt es. Schon vor mehr als 30 Jahren hätten Klimaforscher vor diesen Folgen gewarnt. "Leider haben die Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft nicht genügend darauf gehört", wird BA-BI-Vorsitzender Christian Schäflein zitiert. Dank der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" sei das Thema zwar zeitweilig in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt, Wirtschaftsinteressen jedoch verhinderten, den Klimaschutz wirksam voranzubringen.
Im Rückblick auf das Anti-Atom-Picknick auf der Mainwiese anlässlich der Sprengung der Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld zog man ein positives Fazit. Mit der Protestveranstaltung wollte man auch auf den jahrelangen Widerstand gegen das Kernkraftwerk hinweisen. Der Umstand, dass die verspätete Sprengung durch einen Pro-Atom-Aktivisten zustande kam, der illegal auf das abgesperrte Gelände gelangt war, sei Anlass zu "ernsthaften Bedenken", heißt es. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ein Terrorist einen Anschlag auf das Zwischenlager verübt hätte", kritisierte Schriftführer Roland Schwab.
Jedes Jahr der Fristverlängerung für Findung, Planung, Bau und Inbetriebnahme eines Endlagers verlängere die Bedrohung für Menschen und Güter im Umfeld bestehender Zwischenlager, kritisiert BA-BI. Die Zunahme des radioaktiven Gefahrenpotentials soll deshalb auch Thema der Jahreshauptversammlung am 8. November in der Disharmonie sein. Am späteren Abend sei eine Anti-Atom-Disco als Ausgleich geplant, um die Veranstaltung kulturell abzurunden.