Kaum hat sich die Bäckerei Schwab nach 25 erfolgreichen Jahren aus Gerolzhofen zurückgezogen, da hat jetzt mit der Bäckerei Reuchlein aus Albertshofen bei Kitzingen innerhalb kürzester Zeit schon der dritte neue Bäcker aus dem Umland beziehungsweise der Gegend seinen Hut in den Ring geworfen.
In der Innenstadt scheint ein absoluter Bäckerei-Boom ausgebrochen zu sein, obwohl jetzt gerade im Zuge des Neubaus ihrer Märkte Netto, Edeka, Rewe und Aldi die Bäckerei-Backshops aufrüsten und dabei zum Teil auch den Aufenthaltsbereich zum kleinen Café erweitern.
Naturbackwaren
Das bisherige Marktcafé des Dingolshäuser Bäckers Peter Schwab am Marktplatz übernimmt bekanntlich die Bäckerei Schmitt aus Frankenwinheim. Die Bäckerei Oppel mit ihren Naturbackwaren aus Untersteinbach hat sich derweil die Räume an der Ecke Marktstraße/Salzstraße schräg gegenüber von der Eisdiele Cortina gesichert, in denen zuletzt Blumen-Belger residierte.
Beide hatten sich 2015 um den Titel „Deutschlands bester Bäcker“ in der gleichnamigen Backshow des ZDF mit Fernsehkoch Johann Lafer beworben. Oppel schied vorher aus, Schmitt schaffte es unter den ausgewählten 96 Berufskollegen ins Halbfinale. Jetzt treten beide gegeneinander in Gerolzhofen im Wettbewerb um die Gunst der Kunden an.
Als dritte im neuen Bäckerbunde hat jetzt die Bäckerei von Wolfgang Reuchlein aus Albertshofen ihr Auge auf Gerolzhofen geworfen. Sie wird den von Martin und Ulrike Lindner, geb. Kleinschrodt, aufgegebenen Bäckereiladen am Eingang zur Marktstraße übernehmen. Wolfgang Reuchlein wird schon zum 6. Juni in Gerolzhofen aufmachen.
Der Bäcker aus Albertshofen ist indes in Gerolzhofen kein Unbekannter, wo er jetzt seine erste und damit einzige Filiale eröffnen wird. Als Grund für sein Engagement in Gerolzhofen nennt er den „unwahrscheinlichen Zuspruch“, den er bisher vor allem bei den Märkten von Gerolzhofen-Aktiv an seinem Stand in der Rügshofer Straße als auch bei Rudi Kühls Allee-Event „Kunst & Kulinarisches“ erfahren habe. Er werde seinen Worten zufolge auch den Cafébetrieb im Außenbereich während der Geschäftszeiten von Montag bis Samstag wieder aufnehmen.
Stadtcafé öffnet auch sonntags
Für eine Aussage über eine eventuelle Ausweitung des Cafébetriebes sei es noch zu früh. Wolfgang Reuchlein betont: „Ich muss jetzt erst einmal die Entwicklung abwarten.“
Mit der am 6. Juni geplanten Eröffnung kommt Wolfgang Reuchlein seinen Bäckerkollegen Axel Schmitt aus Frankenwinheim und Michael Oppel aus Untersteinbach zuvor. Schmitt wird das von Peter Schwab aus Altersgründen aufgegebene Marktcafé nach dem Umbau Mitte Juni unter dem neuen Namen „Stadtcafé Schmitt“ wiedereröffnen. Das hat künftig im Rahmen des neuen Konzepts auch am Sonntag auf. Axel Schmitt: „Das ist, was sich Gerolzhofen immer gewünscht hat.“
Oppel muss noch die konkrete Ladenplanung abwarten. Er geht momentan grob von einem Eröffnungstermin zwischen Sommer und Herbst aus. Eine Öffnung am Sonntag ist vorerst nicht geplant, sagt er.
In naher Zukunft wird es also in der Innenstadt drei Bäckereien auf engstem Raum innerhalb von weniger als 200 Metern geben. Bezieht man noch die Angebote in den übers Stadtgebiet verteilten Märkten ein, kann sich niemand über mangelnde Auswahl an Backwaren beschweren.
Von den eingesessenen Gerolzhöfer Bäckereien hat allerdings nur noch die Bäckerei von Robert und Markus Gürsching in der Hermann-Löns-Straße durchgehalten. Namen auf dem Bäckereischild wie Bildstein, Wolf, Kleinschrodt, Thüncher, Mühlenbäck (Werner-Leopold), Brückenbäck (Hauck), Pfaff oder Kleinschrodt gehören inzwischen der Vergangenheit an.